Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet,
und die Erde ist voll deiner Güter.

Psalm 104, Vers 24

Seit einigen Tagen haben wir wieder einen jungen Hund, nachdem der alte,
knapp 15jährig, von uns gegangen ist. Ein Hund ist ein Tier und darf weder
vermenschlicht noch mit einem Menschen verglichen werden. Ein Mensch steht
weiterhin hoch über einem Tier.

Trotzdem kann ich auch in einem jungen Hund die Handschrift des Schöpfers
und ein Wunder der Schöpfung erkennen, die etwas davon erahnen lässt, dass
das Beobacht- und ein stückweit Erklär- und Beschreibbare bei weitem noch
nicht alles ist, sondern das alles von einem schöpferischen, geistigen Prinzip
durchdrungen ist.

Der Nobelpreisträger und Physiker Max Planck, nach dem viele Institute benannt
sind und der einst auf der Rückseite der 2 DM Münzen abgebildet war, sagte dass im Kosmos eine ungeheure, alles Begreifen übersteigende Intelligenz am Wirken ist, wobei sich Max Planck nur mit den Wundern der “toten Materie”, der Welt des Mess- und Wägbaren befasste.

Wir haben es aber auch noch mit der Welt des Lebendigen, der Welt von Geist und Bewusstsein zu tun, zu der auch der unser junger Hund gehört, der wächst und sich auf wunderbare und letztlich rätselhafte Weise entwickelt und Teil an seiner Umwelt nimmt in dem er sie erkundet, Erfahrungen sammelt, daraus auf seine Weise lernt und Schlüsse zieht, worüber man nur staunen und manchmal auch schmunzeln kann.

Der Mensch tut dasselbe, wenn auch auf einer höheren Ebene, was dann
schließlich in die wissenschaftliche Forschung mündet, die sich aber immer nur
mit dem unmittelbar Beobacht- und Messbaren befassen kann. Dabei werden
dann hochkomplexe biochemische Abläufe im menschlichen und tierischen
Organismus als Grundlage des biologischen Lebens, der Nerventätigkeit und
der Bewusstseinsvermittlung entdeckt.

Manche bleiben auf der Ebene des für uns Erkenn- und Erforschbaren stehen
und meinen, dass sich damit alles erklären ließe. Das Bewusstsein eines
Menschen der mit Gott rechnet, insbesondere wenn er Christ ist, spürt deutlich, dass das, was sich uns durch die Beobachtung erschließt noch nicht alles sein kann, sondern nur der Widerschein eines noch höheren Prinzips,
das uns verschlossen bleibt.

Der heilige Franz von Assisi, der auch eine Beziehung zur Natur und zu den
Tieren hatte, sagte, dass alle Schönheit der Erde nur ein matter Abglanz der ewigen Schönheit Gottes auf den vergänglichen Dingen dieser Welt ist.

Und man kann anfügen, dass das sinngemäß auch für die vielen Wunder um
uns herum gilt, die wir als selbstverständlich ansehen und deshalb oft gar nicht mehr wahrnehmen.

Wenn wir uns dafür wieder die Sinne schärfen lassen, kommen wir zur
Erkenntnis und Anbetung Gottes.

Jörgen Bauer