Wo viel Worte sind, da geht’s ohne Sünde nicht ab; wer aber seine Zunge im Zaum hält, ist klug.

Sprüche 10, Vers 19

Wir wissen alle, welche Themen derzeit in der öffentlichen Diskussion aktuell sind, weshalb ich hier keine Aufzählung vornehmen muss. Neben wirklichen, ernstzunehmenden Themen, gibt es zahlreiche, herbeigeredete “Probleme”, welche unsere Aufmerksamkeit beanspruchen.

Zu den vielen Worten, die gemacht werden, gehören auch Zusagen und Versprechen. An denen fehlt es in Not- und Unglücksfällen nicht. Sie sollen beruhigen, werden aber nicht eingehalten oder dann mit so vielen Auflagen und geforderten Nachweisen verbunden sind, dass sie praktisch leer laufen und damit nutzlos sind.

Wir wollen dabei aber nicht nur auf jene Verantwortlichen blicken, bei denen man mit Urteilen und Verurteilungen schnell bei der Hand ist, sondern erkennen, dass es hier um menschliche Verhaltensmuster geht, von denen wir selbst alle nicht frei sind.

Habe ich selbst nicht auch schon große Worte gemacht, denen dann keine Taten folgten? In einem kritischen Fall, wo Hilfe angesagt ist, meint man es mit seinen Versprechen wirklich ernst und ist von seinen Worten selbst überzeugt. Aber hernach merkt man, dass man sich doch etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt hat und nun versuchen muss, die Dinge wieder ins rechte Lot zu bringen, und das kann peinlich sein.

Deshalb liegt Salomo richtig, wenn er sagt, dass es bei vielen Worten ohne Sünde nicht abgeht und dass man klug ist, wenn man vorher überlegt, was man sagt. Wegen der menschlichen Wankelmütigkeit ist es auch üblich, Versprechen und Zusagen aller Art schriftlich zu fixieren, auf die man dann, oft auch auf schmerzliche Weise, festgenagelt werden kann.

Um an den Anfang zurückzukommen, wo es um die vielen Themen geht, die uns gefangen nehmen wollen: Diese Themen aus täglichen Berichterstattung haben es an sich, dass sich schon Morgen keiner mehr dafür interessiert.

Zeitlos gültig und bleibend ist nur das Wort Gottes, wozu auch der heutige Vers gehört. Gott erhalte uns bei Seinem Wort!

Jörgen Bauer