Wenn etwas auf der Seele liegt

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Wenn dir etwas auf der Seele liegt – dann los! Es gibt jemanden, der zuhört. Nicht halb, nicht genervt, nicht überfordert. Sondern wirklich. Gott lädt dich ein, dein Herz bei ihm auszuschütten. Nicht tröpfchenweise wie bei einem undichten Wasserhahn – sondern mit offenem Ventil. Hau raus, was dich bedrückt. Ganz. Ohne Filter. So, als würdest du einem richtig guten Freund alles erzählen, was dich nachts wach hält.

Und das Erstaunliche: Gott hört nicht nur zu – er hört gern zu. Ja, er will zuhören. Er will helfen. Will mitdenken. Will dich nicht alleine lassen. Also hab keine Scheu. Denk nicht: „Das ist zu viel“ oder „Damit komm ich ihm jetzt schon wieder.“ Gott ist nicht wie Menschen, die irgendwann genervt abwinken. Im Gegenteil: Je mehr du ihm anvertraust, desto näher kommt er dir.

Wirf deine ganze innere Ladung bei ihm ab – ganz gleich, ob’s ein paar Sorgen, ein ganzer Sack voll Ängste oder ein ganzer Umzugswagen voller Probleme ist. Bring alles. Nicht gestückelt, nicht vorsortiert, nicht höflich verpackt. Einfach ehrlich und offen.

Denn Gott ist nicht klein. Er ist größer als dein Mangel, stärker als deine Sorgen. Er denkt nicht in „zu viel“ oder „zu oft“. Du musst ihn nicht wie bei einem Amt auf einen freien Termin festnageln. Bei Gott darfst du mit allem kommen – und je mehr, desto lieber.

Und das Beste: Wenn du nicht mit kleinen Tropfen zu ihm kommst, sondern mit ganzem Herzen, dann antwortet er auch nicht mit kleinen Tropfen, sondern mit einem Wasserfall voller Güte. Nicht kleckern – klotzen! Wenn du ehrlich vor ihm bist, dann wird er dich nicht mit einem Tropfen Hoffnung abspeisen – sondern dich überfluten mit Trost, Kraft und echtem Frieden.

Vier Menschen, ein Gott – und ein offenes Herz

In der Bibel finden wir immer wieder Menschen, die vor Gott nicht cool bleiben, sondern ehrlich werden – mit ihren Tränen, Zweifeln, ihrer Wut oder Verzweiflung. Und jedes Mal zeigt sich: Gott hört zu. Und Gott bleibt.

Hanna weint still, aber verzweifelt. Sie hat keine Kinder, fühlt sich ausgestoßen. Vor dem Heiligtum schüttet sie ihr Herz aus – und Gott sieht sie. Nicht nur ihre Lippen, sondern ihre Not. Und antwortet mit neuer Hoffnung. (1. Samuel 1)

David bringt in den Psalmen sein ganzes Seelenchaos vor Gott – Tränen, Angst, Schuld, aber auch Vertrauen. In Psalm 6 schreibt er, dass er sein Bett mit Tränen tränkt. Und trotzdem bleibt er dabei: „Der Herr hört mein Weinen.“ (Psalm 6, 9)

Jona ist wütend. Gott hat die Stadt Ninive verschont, und das passt Jona gar nicht. Statt seine Frustration runterzuschlucken, klagt er Gott sein Herz aus – offen und trotzig. Und Gott? Bleibt bei ihm. Stellt Fragen. Zeigt, dass selbst Wut willkommen ist, wenn sie ehrlich ist. (Jona 4)

Und dann ist da noch Jesus im Garten Gethsemane (Matthäus 26). Der Sohn Gottes selbst. Kurz vor seiner Verhaftung, voller Angst und innerem Druck. Was macht er? Er fällt zu Boden und betet: „Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber…“ Kein frommer Heldensatz – sondern pure Ehrlichkeit. Jesus ringt mit Gott. Und Gott sendet Engel, um ihn zu stärken. Auch wenn der Weg ans Kreuz nicht erspart bleibt – Gott hört. Und stärkt.

Diese Beispiele zeigen: Ob Hoffnungslosigkeit, Tränen, Zorn oder Angst – Gott ist kein stiller Zuhörer. Er ist ein Gegenüber, das dein Herz aushält. Mehr noch: Er lädt dich ein, ehrlich zu sein. Nicht perfekt. Nur echt.

Gott möchte, dass du dich ihm anvertraust. Du musst nicht gut drauf sein, um mit Gott zu reden. Auch wenn du enttäuscht bist, zornig oder komplett durch – schütte es aus. Alles. Gott hört. Und bleibt.

Also: Keine Scheu, keine Scham, keine Selbstzensur. Vertrau dich ihm an. Alles. Jetzt.

Du bist eingeladen – nicht als Bittsteller, sondern als geliebter Mensch. Es gibt bei Gott kein „Zu viel“, keine Peinlichkeit, keine Schranken. Nur offene Arme. Ein offenes Ohr. Und ein Herz, das dich schon kennt, bevor du sprichst.

Trau dich. Dein Herz ist bei ihm sicher.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Hoffet auf ihn allezeit, liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus; Gott ist unsre Zuversicht.

Psalm 62, 9