No pain, no gain

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„No pain, no gain“, sagt der Typ im Fitnessstudio und hebt eine Hantel, die aussieht wie ein Gullideckel mit Griff. Ich nicke – aus sicherer Entfernung, mit einem Proteinshake in der Hand. Man muss ja nicht übertreiben.

Wir kennen diesen Spruch. Kein Erfolg ohne Anstrengung. Keine Muskeln ohne Muskelkater. Kein Fortschritt ohne Durchbeißen oder Schmerzen. Und irgendwie stimmt das ja auch – im Sport, im Job, sogar in Beziehungen. Nur beim Glauben, da tun wir oft so, als müsste alles leicht und sanft sein. Jesus als Wellness-Coach: Er segnet uns, beruhigt uns, trägt uns durch. Klar, das tut er auch. Aber: Das ist nicht alles.

Denn „No pain, no gain“ passt überraschend gut zur Bibelstelle im 1. Petrusbrief, Kapitel 4: „Weil nun Christus als Mensch gelitten hat, solltet auch ihr dazu bereit sein. Denn wer körperlich leidet, hat von der Sünde gelassen.“

Was das mit uns heute zu tun hat? Ziemlich viel.

Jesus hat nicht nur unsere Schuld getragen, sondern auch ein Zeichen gesetzt. Sein Leiden ist nicht bloß eine Geschichte von damals – es ist ein Wegweiser für heute. Wer zu Jesus gehört, wird nicht im Wellnessmodus durchs Leben gleiten. Nein, da kommt Gegenwind. Wer ihm folgt, bekommt nicht das Goldticket zur Schmerzfreiheit, sondern die Einladung, ihm ähnlicher zu werden – mitten im Leid.

Klingt nicht verlockend? Versteh ich. Wir leben in einer Welt, in der das Wort Leiden bestenfalls noch im Fitnessstudio vorkommt („no pain, no gain“) – aber bitte auch nur da. Unsere Kultur sagt: „Vermeide alles, was unbequem ist. Schütze dich. Lebe sicher. Hab Spaß.“ Und dann kommt Jesus um die Ecke und sagt: „Folge mir nach“ – auch durch Dornenbüsche. Raus aus der Komfortzone.

Willst du Christ sein, dann trag auch das Trikot von Jesus. Und dieses Trikot ist kein Glitzergewand. Es ist staubig, manchmal zerrissen, mit Blut und Tränen getränkt. Wer nur mitfeiern will, aber nicht mitkämpfen und mitleiden, wird im Team Jesu nicht wirklich glücklich. Jesus erwartet von dir, dass du deine innere Komfortzone verlässt und bereit bist zu leiden, sonst kannst du nicht auf ein anderes Level in deiner Beziehung zu Jesus kommen. Christsein ist kein Stillstand, sondern ständige Selbstüberwindung und Veränderung. Veränderung, die auch äußerlich im Reden und Tun zu erkennen ist.

Es geht nicht darum, Leiden zu suchen oder sich selbst zu geißeln. Wir erlösen uns nicht selbst. Aber: Wenn das Leben dich trifft – und das wird es –, dann flieh nicht einfach. Bleib bei Jesus. Leid zeigt oft, wem wir wirklich gehören. Wer bei ihm bleibt, wird nicht untergehen, sondern durchhalten – mit Hoffnung, die stärker ist als Schmerz.

Jesus verteilt keine VIP-Pässe zur Schmerzfreiheit. Aber er gibt dir etwas Besseres: Seine Nähe – in allem. Und ein Ziel, das durch alle Dunkelheiten trägt.

Am Ende musst du dich entscheiden: Leiden – oder Jesus verleugnen?
Das klingt hart – aber es ist wahr. Und mitten darin wartet Gnade, Treue und Kraft – größer als jede Krise.

Vielleicht ist das genau der Punkt, an dem sich echter Glaube zeigt:
Nicht dort, wo alles glatt läuft, sondern dort, wo du innerlich rufst: „Ich will nicht mehr“ – und trotzdem bleibst.
Wo du nicht auf den Applaus wartest, sondern Jesus folgst, auch wenn keiner klatscht. Wo du lernst, dass „Leid“ kein Beweis gegen Gott ist – sondern manchmal das Werkzeug, mit dem er dich formt.

Die Frage ist nicht, ob das Leben schwer wird. Das wird es.
Die Frage ist: Wirst du dann fliehen – oder Jesus folgen?
Wirst du aufgeben – oder durchhalten mit dem, der dich nie verlässt?

Du kannst heute schon anfangen:

  • Fang an, mutig zu glauben – auch wenn’s unbequem ist.
  • Hör auf, deinen Glauben weichzuspülen, um dazuzugehören.
  • Trag das „Trikot Jesu“ nicht nur im Herzen, sondern sichtbar – mit Liebe, mit Standhaftigkeit, mit echtem Mitgefühl.

Denn in einer Welt, die ständig nach dem leichtesten Weg sucht, wird der Mensch auffallen, der bereit ist zu bleiben, zu lieben, zu tragen.
Das ist Nachfolge. Das ist Stärke. Das ist Christus in dir.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Weil nun Christus als Mensch gelitten hat, solltet auch ihr dazu bereit sein. Denn wer körperlich leidet, hat von der Sünde gelassen.

1.Petrus 4, 1