Jesus sagt: „Du bist Petrus, auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen. Und die Mächte der Hölle werden sie nicht besiegen.“ (Matthäus 16, 18)
Hey, ihr, die ihr glaubt: Betet! Lest die Bibel! Redet über Gottes Wort! Denn das, was wir da haben, ist kein stabiler Betonbunker, sondern eher wie ein kleines Windlicht im Sturm. Zerbrechlich. Leicht zu übersehen. Und manchmal fragt man sich: Brennt es überhaupt noch?
Die Wahrheit ist: Der Teufel, das Böse, hört nie auf. Er wartet nur auf seine Chance – reißt ein Fenster auf, schlägt eine Tür ein, versucht, das Licht auszublasen. Und das nicht irgendwann – sondern jeden Tag, jede Stunde. Er hat keinen Feierabend. Und er stirbt nicht, bevor die Welt aufhört zu existieren. Wir schon. Ich. Du. Unsere Eltern. Unsere Kinder. Alle werden wir einmal nicht mehr da sein.
Aber das Licht – das bleibt.
Denn es ist nicht unser Job, die Kirche oder eine christliche Tradition zu retten. Wir tun unseren Teil, ja – aber der, der wirklich die Kirche trägt, ist ein anderer. Und er sagt: „Ich bin bei euch. Jeden Tag. Bis ans Ende der Welt.“
Dieser „Ich-bin-da“ – das ist Jesus Christus. Derselbe gestern, heute und morgen. Er war da, er ist da, er wird da sein. Kein anderer kann das von sich sagen. Kein Mensch, kein System, keine Idee. Nur er.
Doch warum sagt Jesus eigentlich: „Auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ – und meint damit Petrus? Warum ausgerechnet dieser Typ mit dem großen Mund und den wackeligen Knien?
Die Ausleger sind sich da nicht ganz einig – und das schon seit Jahrhunderten. Die römisch-katholische Tradition sieht in Petrus selbst – und später im Amt des Papstes – das Fundament der Kirche. Die reformatorische Deutung hingegen – also auch die von Martin Luther – sagt: Nicht die Person Petrus ist der Fels, sondern sein Bekenntnis: „Du bist der Christus!“ Nicht der Mensch, sondern der Glaube ist der Grund, auf dem die Gemeinde steht.
Dieses Bekenntnis des Simon, den Sohn des Jona, den Jesus nicht mehr nur Simon, sondern „Petrus“ (das griechische Wort für „Fels“, gr. Petros) nennt, war kein theologisches Schulbuchwissen. Das war ein echter Herzensruf. Und genau darauf baut Jesus – nicht auf eine perfekte Person, sondern auf dieses Bekenntnis.
Noch einmal: Nicht Petrus als Mensch ist der Fels, sondern das, was er glaubt und ausspricht. Das ist der Grundstein.
Dass Jesus ausgerechnet Petrus wählt, ist dabei tiefsymbolisch: Petrus ist eben kein Heiliger im Sinne von fehlerlos und war auch kein Vorbild. Er ist impulsiv, voller Zweifel, und später verleugnet er Jesus sogar. Doch genau das macht ihn so glaubwürdig: Der Fels ist nicht aus Stahl, sondern menschlich. Es ist ein Glaube, der kämpft, stolpert, sich aufrappelt – und festhält.
Und das macht Hoffnung: Jesus wollte keine Stars schaffen. Die Kirche steht nicht auf Helden und perfekten Menschen, sondern auf dem Glauben von Menschen, die zweifeln, fallen und wieder aufstehen – wie Petrus selbst. Es ist wichtig, gemeinsam mit anderen den Glauben zu teilen, zu leben und hinauszutragen.
So werden auch wir zu „lebendigen Steinen“, wie Petrus später schreibt (1. Petrus 2, 5). Aus unseren Fragen, unserem Vertrauen, unserem Mut und unserem Scheitern baut Gott sein Haus. Kein Palast, aber ein Zuhause. Kein Hochsicherheitstrakt, aber ein Ort voller Licht – ein Licht, das bleibt. Nicht, weil wir so stabil sind, sondern weil Christus treu ist.
Deshalb: Lass dich nicht verrückt machen. Ja, die Welt ist laut, voller Gegenwind, voller Zweifel. Aber das Licht brennt. Und das Licht wird bleiben. Halte dich daran fest. Und sorge mit deinem Leben dafür, dass dieses Licht nicht untergeht. Auch wenn der Sturm heult.
Vielen Dank fürs Lesen!
Dein Peter
Auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.
Matthäus 16, 18