Jesus sagt: Matthäus 6, 13 (Teil 1)

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Jesus sagt:
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.

Matthäus 6, 13


In einer anderen deutschen Übersetzung des Neuen Testamentes lesen wir: Und bringe uns nicht in Versuchung hinein, sondern befreie uns von dem Bösen. In einer Fußnote wird der erste Teil dieses Verses auch noch so wiedergegeben: Und gib uns der Versuchung nicht preis. Das bedeutet, dass unser Herr NICHT der Verursacher von Versuchungen ist, aber dass Er uns davor bewahren kann. Von wo kommen denn die Versuchungen? Jakobus erklärt es uns: Niemand sage, wenn er versucht wird: Ich werde von Gott versucht. Denn Gott ist unangefochten vom Bösen; Er selbst versucht aber auch niemand. Ein jeder aber wird versucht, wenn er von seiner eigenen Lust fortgezogen und gelockt wird (Jakobus 1, 13-14). Jakobus erwähnt nicht einmal in erster Linie den Teufel, obwohl es klar ist, dass dieser uns tagtäglich viele Fallen stellt, in die wir dann leider oft hineintappen.

Deshalb sollten wir nicht in erster Linie dem Teufel die Schuld geben, sondern mit Jakobus bekennen: Es ist meine eigene böse Lust! Und wenn wir dann beten: Und führe uns nicht in Versuchung, dann denken wir u.a. an unser eigenes, böses Herz. Und so lautet unser Gebet: „Herr, lass mich mit Dir meinen sündigen Eigenwillen und die böse Lust überwinden“!


Wie wunderbar, dass der Herr dieses Gebet erhört und uns vor allen Versuchungen bewahren will! Deshalb ist diese Bitte im Vaterunser ‒ Und gib uns der Versuchung nicht preis ‒ so wichtig. Dabei geht es nicht nur um Bewahrung vor Versuchungen, sondern auch ganz besonders um Schutz vor dem Versucher selbst. Denn die Worte ‒ erlöse uns von dem Bösen ‒ bedeuten: Erlöse uns von dem Teufel; hier ist er in Person gemeint! Und dass diese Bitte lebensnotwendig ist, bestätigt Petrus in 1. Petrus 5 ,8: Seid nüchtern und wachet! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen könne.
In den Psalmen finden wir oft leidenschaftliche Bitten gegen feindlich Mächte; z.B. Psalm 59, 2-3: Rette mich von meinen Feinden, mein Gott! Sei mir ein Schutz vor meinen Widersachern! Rette mich von den Übeltätern und hilf mir gegen die Blutmenschen! Wenngleich wir nicht diese Wortwahl benützen, dürfen wir doch in diesem Geiste beten, wenn wir uns vom Feind bedrängt fühlen.


Lasst uns diese kurze Betrachtung mit dem wunderbaren Wort aus 1. Korinther 10, 13 schließen, wo Paulus schreibt: Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; der wird euch nicht über euer Vermögen versucht werden lassen, sondern wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, dass ihr sie ertragen könnt. Welch einem treuen und barmherzigen Gott gehören wir doch an! Er lässt uns nie im Regen stehen; im Gegenteil, welcher Art die Versuchung auch sein mag ‒ unser Herr trägt uns durch!