“Meine Kindlein, lasset uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit. ”
1. Johannes 3, 18.

Der Apostel redet wider die falschen Brüder und Heuchelchristen, die das Evangelium nur im Maul und auf der Zunge haben und den Schaum davon behalten, daß sie sich lassen dünken, Evangelium und Glauben haben bestehe allein in Worten, daß man viel könne waschen, und wenn sie einmal gehört haben, so sind sie allein der Kunst Meister, und soll’s niemand so wohl können wie sie, wissen alle Welt zu richten und zu tadeln, und ist niemand so evangelisch als sie. Aber daß es eine lautere Hülse sei, sieht man daran, daß sie nicht denken, danach zu leben und die Liebe zu beweisen, daß man sehen könnte, daß es ihnen ein Ernst wäre, haben nicht mehr davongebracht, denn daß sie gehört haben, daß man allein durch den Glauben Vergebung der Sünden kriege und selig werde und mit Werken solches nicht erlangen könne. Daher werden sie faul und wollen nun keine Werke tun, gehen immer dahin unter dem Namen des Glaubens und werden ärger denn zuvor und leben also, daß auch die Welt sie strafen muß, geschweige, daß sie vor Gott sollten bestehen können.