“Enthaltet euch von den fleischlichen Lüsten. Welche wider die Seele streiten. ”
1. Petrus 2, 11

Wenn der Mensch durch den Glauben gleich gerecht worden ist, so ist er doch noch nicht gar ledig von bösen Lüsten. Darum hat der Geist täglich zu schaffen, daß er das Fleisch zähme und dämpfe und muß sich ohne Unterlaß damit schlagen und acht haben, daß er den Glauben nicht abstoße. Darum betrügen sich die selbst, die da sprechen, sie haben den Glauben, und meinen, damit sei es genug und habe keine Gefahr, wenn sie gleich des Fleisches Lüste vollbringen. Wo der Glaube rechtschaffen ist, da muß er den Leib angreifen und im Zaum halten, daß er nicht tue, was ihm gelüstet; doch muß man auch den Leib nicht schwächen und verderben. Gut ist’s, daß man faste, aber das heißt recht fasten, daß man dem Leibe nicht mehr Futter gibt, denn das ihm not ist, die Gesundheit zu erhalten, und lasse ihn arbeiten und wachen, daß der alte Esel nicht zu mutwillig werde und aufs Eis tanzen gehe und breche ein Bein, sondern gehe im Zaum und folge dem Geist.