„Welche da leiden nach Gottes Willen, die sollen ihm ihre Seelen befehlen als dem treuen Schöpfer in guten Werken. “
1. Petrus 4, 19
Das ist der Christen Kunst, daran wir alle zu lernen haben, daß wir auf’s Wort sehen und tun weit aus den Augen alle anliegende beschwerende Not und Leiden. Das Fleisch aber kann solche Kunst gar nicht; es sieht nicht weiter als auf das gegenwärtige Leiden. Und ist des Teufels Art eine, daß er das Wort weit aus den Augen rückt, daß einer nicht mehr sieht als in die Not, die vorhanden ist. Aber das soll nicht sein; wer sich nach dem Fühlen richtet, der verliert Christum. Nur das Kreuz und Leiden, so sehr du immer kannst, aus dem Herzen und Sinne geschlagen; sonst, wenn man ihm lange nachdenkt, so wird das Übel ärger. Bist du in Anfechtung und Leiden, so sprich also: Wohlan, dies Kreuz habe ich mir ja nicht selbst erwählt, es ist des lieben Wortes Gottes Schuld, daß ich solches leide und daß ich Christum habe und lehre. So laß es immer gehen in Gottes Namen; ich will den lassen walten und ausfechten, der mir solches Leiden längst zuvor gesagt und mir seine göttliche, gnädige Hilfe verheißen hat.