Du und Lazarus und das Leben nach dem Tod

Image

„Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt.“ – Das sagt Jesus nach der Auferweckung des toten Lazarus in Johannes 11, 25. Die Situation war damals zutiefst menschlich und schmerzhaft: Lazarus, ein enger Freund Jesu, war seit vier Tagen tot. Seine Schwestern, Marta und Maria, hatten gehofft, Jesus würde rechtzeitig kommen und ihn heilen. Doch Jesus kommt „zu spät“. Der Tod scheint endgültig zu sein, das Grab versiegelt, die Hoffnung vergraben. Und genau hier – mitten im Trauerhaus, mitten in Tränen und Ohnmacht – spricht Jesus diesen Satz: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.“

Das ist keine Vertröstung. Keine Floskel am Rand eines Grabes. Es ist eine Kampfansage an den Tod. Und kurz darauf ruft Jesus den toten Lazarus aus dem Grab – lebendig.

Warum ist das wichtig? Weil Jesus damit zeigt: Der Tod hat keine letzte Macht mehr. Er ist nicht das Ende, sondern – in Christus – ein Durchgang. Und genau das ändert alles. Auch für dich.

Denn wenn Jesus stärker ist als der Tod, dann bist du mehr als das, was stirbt. Mehr als dein Körper, mehr als dein biologisches Leben. Mehr als das, was man beerdigen kann.

Dazu möchte ich noch etwas Grundlegendes sagen: Du bist mehr als dein Vorname, mehr als dein Pass, mehr als dein Körper. Du bist – wenn du getauft bist und an Christus glaubst – ein Christ. Und das ist nicht bloß ein Etikett, das du in der Kirche, deiner Gemeinde oder Clique aufklebst bekommst. Die Zugehörigkeit zu Jesus ist deine tiefste Identität.

Denn: Jeder Mensch wird aus Fleisch und Blut geboren – mit einem Namen, den seine Eltern ihm geben. Hans, Peter, Paul, Lisa, Marie, Thomas, wie auch immer. Aber wer getauft ist und an Christus glaubt, hat noch einen anderen Namen, einen ewigen. Einen, den nicht die Eltern gegeben haben, sondern Christus selbst. Und der Name ist: Christ – ein zu Christus Gehörender.

Wenn man dich also fragt: „Wie heißt du?“ – dann könntest du sagen: „Ich heiße mit bürgerlichem Namen zwar XY, aber vor Gott heiße ich: Christ. Das ist mein echter Name. Mein ewiger Name.“

Und was bedeutet das, ganz praktisch?

Wenn du stirbst, stirbt dein alter Name. Dein Körper, dein Ausweis, deine Steuer-ID, alles Menschliche hört auf. Hans, Peter, Lisa – sie werden begraben. Auf dem Grabstein werden noch die Jahresdaten, der Name und vielleicht noch ein netter Spruch aufgemeißelt. Aber irgendwann verschwinden auch Grab und Stein. Aber das, was in dir Christ heißt, wird nicht begraben. Es lebt. Es geht weiter. Warum? Weil Christus lebt – und du hast deinen Namen von ihm.

Und genau das macht einen Unterschied – nicht nur am Grab, sondern schon heute. Denn wenn du wirklich weißt, dass du in Christus geborgen bist, dann verlierst du die Angst. Nicht nur die vor dem Tod, sondern auch die vor dem Leben. Dann bist du nicht mehr nur eine Nummer in der Datenbank, sondern einer, der von Christus gerufen wurde – mit Namen, mit Liebe, mit Zukunft.

In einer Zeit, in der wir ständig gefragt werden, wer wir sind – auf Instagram, im Job, im Lebenslauf – erinnere dich an etwas Tieferes: Deine Identität ist nicht das, was du dir selbst baust oder was andere über dich sagen. Sie ist ein Geschenk, das dir in der Taufe gegeben wurde. Du gehörst Christus. Und das macht dich frei.

Viele haben heute Angst vor dem Tod – verständlich. Aber noch mehr haben Angst davor, bedeutungslos zu sein, vergessen zu werden, im Strom der Nachrichten, der Likes, der Kriege, der Krisen unterzugehen. Aber dieser Name „Christ“ überdauert alles. Er ist nicht laut, aber ewig. Nicht spektakulär, aber unauslöschlich. Nicht von Menschen gegeben – und deshalb auch von Menschen nicht zu nehmen.

Also: Wenn du das nächste Mal deinen Namen hörst – auf dem Ausweis, in einer Liste, bei der Arbeit – dann erinnere dich: Du trägst noch einen anderen Namen. Einen, der durch den Tod hindurch und ewig trägt.

Denn Christus lebt – und du mit ihm.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt.

Johannes 11, 25