Ich bin ein Gast auf Erden; verbirg Deine Gebote nicht vor mir.
Psalm 119, 19
Dass wiedergeborene Christen hier auf Erden Gäste sind, sollte eigentlich eine bekannte Tatsache sein, dennoch lebt nicht jeder Christ entsprechend dieser Wahrheit. Im Gegenteil: Manch einer hat sich derart gut eingenistet auf dieser Erde, dass man sich fragt, ob er überhaupt mit einer Wohnung im Himmel rechnet. Der Hebräerbrief schreibt über die Gerechten des alten Bundes, die bekannten, dass sie Fremdlinge und ohne Bürgerschaft auf der Erde seien (Hebräer 11, 13). Dies sollte die Gesinnung eines jedes Kindes Gottes sein.
Unser Psalmist hatte diese Gesinnung, aber nicht nur das; nein, er wusste auch, was er als Fremdling und Pilgrim unbedingt brauchte auf dieser Erde: Das Wort Gottes! Und so bat er den Herrn: Verbirg Deine Gebote nicht vor mir. Oder anders gesagt: Lass es nicht zu Herr, dass Dein Wort aus meinem Blickfeld entschwindet; nein, ich möchte es jeden Tag betrachten und studieren.
Auch wir können in unserer Pilgrimschaft nicht leben ohne Gottes Wort; denn das Wort Gottes ist es, welches uns führt und leitet in dieser dunklen Welt. Beten wir also wie unser Psalmist, dass das Wort stets vor unserem inneren Auge stehen möge. Das wird uns einerseits immer wieder den Weg weisen, den wir zu gehen haben; und andererseits daran erinnern, dass wir im Himmel keine Fremdlinge mehr sein werden. Die Schrift sagt uns in Epheser 2, 19:
So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Bürger mit den Heiligen und Gottes Hausgenossen.