Psalm 119, 87

Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde; ich aber, ich habe Deine Vorschriften nicht
verlassen.
Psalm 119, 87

Solange die Erde besteht, wurden immer wieder Menschen, die sich zu Gott hielten, angefeindet, verfolgt und getötet. Der gerechte Abel war der erste, dem dieses schlimme Schicksal widerfuhr. Auch unserem Psalmisten wäre es fast so ergangen: „Wenig fehlte“, sagte er. Achten wir jetzt aber genau auf seine Worte. Er sagt: „Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde„! Welch eine wichtige und vor allem tröstliche Wahrheit! Ist das nicht genau das, was Jesus meinte, als Er sagte:

Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht zu töten vermögen.
Matthäus 10, 28

Ja wahrhaftig: Die Welt kann zwar Kinder Gottes verfolgen und töten, aber das ewige Leben kann ihnen nicht genommen werden! Vielmehr ist es so, wie Jesus über die Erlösten sagt:

Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus Meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie Mir gegeben hat, ist grösser als alles, und niemand kann sie aus der Hand Meines Vaters rauben.
Johannes 10, 28-29

In Offenbarung 20, 4 ist die Rede über „die Seelen derer, die um des Zeugnisses Jesu und um des Wortes Gottes willen enthauptet worden waren“. Das sind alles solche, denen man zwar das irdische Leben nehmen konnte, aber deren Namen für ewig im Himmel geschrieben stehen.
Wir wissen nicht, was uns auf dieser Erde noch erwarten wird; aber eines sollten wir heute von unserem Psalmisten lernen: In Zeiten von Not, Verfolgung und Bedrängnis ist es das Wort unseres Herrn, das uns durchtragen wird. Er bezeugt es ganz klar: „Wenig fehlte, so hätten sie mich vernichtet auf der Erde; ich aber, ich habe Deine Vorschriften nicht verlassen“. Allerdings sollten wir uns in guten Zeiten, intensiv mit Gottes Wort beschäftigen. Während der Verfolgung in den kommunistischen Ländern blieben viele Christen, denen man die Bibel weggenommen hatte, deshalb standhaft, weil das Wort ihres Gottes in ihr Herz geschrieben war. Durch jahrelanges Forschen in der Schrift hatten sie tief in ihrem Herzen einen Schatz angesammelt, welcher ihnen niemand nehmen konnte.