Ich neige mein Herz dazu, Deine Satzungen zu erfüllen immerdar bis ans Ende.
Psalm 119, 112
Von Georg Müller erzählt man, er habe die Bibel hundertmal durchgelesen; das gleiche sagt man auch von C.H. Spurgeon. Dieser wiederum berichtet von John Bunyan, er sei so sehr in der Heiligen Schrift verwurzelt gewesen, dass seine tägliche Umgangssprache biblisch gefärbt gewesen sei; sein Englisch wäre geprägt gewesen vom Klang der King-James-Bible.
Einmal bekam ich eine Bibel in die Hände, in welcher auf einer der ersten Seiten geschrieben stand: Wieder ganz durchgelesen, daneben stand ein Datum. Der Besitzer dieser Bibel war kurz danach in die ewige Heimat abberufen worden. Er hatte also bis an sein Lebensende in der Heiligen Schrift gelesen. Und genau das ist die Botschaft unseres heutigen Verses. Der Psalmist gelobt seinem Herrn: „Ich neige mein Herz dazu, Deine Satzungen zu erfüllen immerdar bis ans Ende“. Bis ans Ende – das bedeutet bis an das Lebensende. Der Bibelausleger William MacDonald schreibt dazu: Alle, die seinen Wert (den Wert der Schrift) erkannt haben, sollten sich entschließen, ihm auf ewig (oder: bis ans Ende des Lebens) gehorsam zu sein. Es darf keine „Ferien“, keine „Auszeiten“ in der Schule des Gehorsams geben.
Ist das auch das Zeugnis unseres Lebens? Sind wir so sehr in der Heiligen Schrift verwurzelt, dass unser Fühlen, Denken und vielleicht sogar unser Reden davon durchdrungen ist?
Der Prophet Jeremia sagte einmal zum Herrn:
Sooft Deine Befehle erfolgten, habe ich sie meine Speise sein lassen.
Jeremia 15, 16
In einer anderen Übersetzung heisst es: „Dein Wort ward mir Speise, da ich’s empfing“. Das ist das Geheimnis: So wie wir jeden Tag – bis ans Ende unseres Lebens – Speise zu uns nehmen müssen, so müssen wir auch jeden Tag Gottes Wort in uns aufnehmen; und zwar immerdar bis ans Ende! Das wird auch unser Fühlen, Denken und Reden prägen und verändern.