Darum schätze ich alle Deine Befehle als richtig; jeder Lügenpfad ist mir verhasst.
Psalm 119, 128
Auch in diesem Vers nimmt der Psalmist mit dem Bindewort darum Bezug auf den Vers 126 underklärt: Weil es für den Herrn Zeit ist zu handeln, will der Psalmist die Befehle seines Gottes als „richtig“ erkennen und jeden „Lügenpfad“ meiden. Dies ist eine wichtige Grundhaltung in der Nachfolge Jesu.
Wir werden nie den vollen Segen aus Gottes Wort empfangen, wenn wir nicht das gesamte Wort in allen Lagen unseres Lebens als die absolute Wahrheit und die alleinige Autorität anerkennen und akzeptieren. Es ist eine Sache, all die herrlichen Verheißungen in Anspruch zu nehmen und dem Herrn dafür zu danken. Und es ist eine andere Sache, auch für die Worte aus der Heiligen Schrift zu danken, die uns Schwierigkeiten bereiten.
Die „Schriftrolle“, welche Hesekiel verschlucken musste, schmeckte ihm „im Munde süß wie Honig“ (Hesekiel 3, 3). Das „Büchlein“, welches Johannes auf Patmos verzehren musste, schmeckte anfänglich auch süß, aber – so sagte er hinterher:
Als ich es verschluckt hatte, wurde es mir bitter im Bauch.
Offenbarung 10, 10
Und so ist es grundsätzlich mit Gottes Wort: Es ist sowohl süß wie auch bitter, je nachdem, was der Herr uns sagen will.
Es ist nicht an uns, deswegen das Wort Gottes zu beurteilen, sondern es in seiner Gesamtheit als richtig zu erkennen. Dies bedingt jedoch, dass wir durch und durch aufrichtig sind. Denn es können nur die, welchen jeder Lügenpfad verhasst ist, mit Gott Gemeinschaft haben – durch Sein Wort. Deshalb bittet der Psalmist in Vers 29:
Den Weg der Lüge halte fern von mir, doch begnade (=beschenke) mich mit Deinem Gesetz!