Psalm 119, 141

Gering bin ich und verachtet, doch Deine Befehle vergesse ich nicht.
Psalm 119, 141

In einem anderen Psalm steht geschrieben:

Vergesse ich dich, Jerusalem, so verdorre mir die rechte Hand!
Psalm 137, 5

Genauso – mit derselben Vehemenz – muss es uns ein Anliegen sein, Gottes Wort nie zu vergessen.
Wir dürfen nie vergessen, dass das Wort…

… die alleinige Offenbarung Gottes ist;
… das einzige direkte Reden Gottes;
… die alleinige, unfehlbare Autorität;
… unsere einzige, unwandelbare Stütze.

Es ist nützlich, sich von Zeit zu Zeit diese Grundsätze neu ins Herz zu schreiben; denn in der Praxis vergessen wir sie leicht. Wir glauben zwar, dass es sich hier um wichtige Wahrheiten handelt, sind aber im Anwenden nicht immer konsequent. Wie wichtig ist daher das Bekenntnis unseres Psalmschreibers: „Deine Befehle vergesse ich nicht“.
Unser Psalmist, der Gottes Wort nicht vergessen will, nennt sich gering und verachtet. Sind es nicht gerade diese Menschen, die Gott erwählt hat? Paulus schreibt:

Was der Welt als töricht gilt, das hat Gott erwählt, um die Weisen zu beschämen; und was der Welt als schwach gilt, das hat Gott erwählt, um das Starke zu beschämen; und was der Welt als niedrig und verächtlich gilt, das hat Gott erwählt, ja das, was der Welt nichts gilt, um das, was ihr etwas gilt, zunichte zu machen.
1. Korinther 1, 27-28

Es ist das Privileg der Geringen und Verachteten in dieser Welt, alles zu vergessen, was hinter ihnen liegt (Philipper 3, 13) – Beleidigungen, Anfeindungen, Verachtung, Geringschätzung – aber dafür das Beste nie mehr zu vergessen: Gottes Heiliges Wort!