Sieh mein Elend an und errette mich! Denn Dein Gesetz vergesse ich nicht.
Psalm 119, 153
Wir wollen festhalten, dass wir als Gläubige des Neuen Bundes völlig aus der Gnade leben. Deshalb heißt es in Johannes 1, 16:
Und aus Seiner Fülle haben wir alle empfangen Gnade um Gnade.
Das bedeutet, dass wir für den Herrn nicht irgend etwas tun müssen, damit Er uns segnet. Nein, alles, was wir vom Herrn an Segnungen und Verheißungen empfangen, empfangen wir ohne Verdienst, ohne Bedingung – einfach so.
Und trotzdem beruft sich der Psalmist darauf, als er den Herrn um Hilfe und Rettung bittet, dass er das Gesetz seines Herrn nicht vergisst. Will er seinem Herrn etwas vorweisen, damit ihm eher geholfen werde? Nein, vielmehr will er Ihm sagen, dass er zu Ihm gehört und Ihn liebhat. Im Neuen Bund hören wir den Herrn Jesus sagen:
Wenn jemand Mich liebt, wird er Mein Wort halten… Wer Mich nicht liebt, hält auch Meine Worte nicht. Johannes 14, 23-24
Das Wort unseres Herrn halten und nicht vergessen – das ist für den Herrn wahre Liebe. Unser Psalmist macht seine Liebe zum Herrn geltend, indem er bezeugt, das Gesetz seines Herrn nicht zu vergessen. Ohne Zweifel ist das ein guter Anfang eines Gebetes, in welchem es um Hilfe und Errettung geht. Denn die Liebe ist etwas, wonach der Herr ausschaut: „Denn an Liebe habe Ich Wohlgefallen“ (Hosea 6, 6); oder nach Luther: „Denn Ich habe Lust an der Liebe“.
Lasst uns doch unsere Gebete um Hilfe und Errettung immer öfter mit einer solchen Liebeserklärung beginnen und dabei bedenken, dass es sich hier nicht um eine Gefühlssache oder etwas Undefinierbares handelt, sondern um eine klar umschriebene Handlung:
Wenn jemand Mich liebt, so wird er Mein Wort befolgen.
Johannes 14, 23
Darauf berief sich der Psalmist, als er den Herrn um Hilfe im Elend bat:
Denn Dein Gesetz vergesse ich nicht.
Psalm 119, 153

