Psalm 119, 161

Fürsten haben mich ohne Ursach’ verfolgt; doch nur vor Deinen Worten erbebt mein Herz.
Psalm 119, 161

Wenn wir in dieser Welt verfolgt und angegriffen werden, geschieht das meistens ohne Ursache – es sei denn, wir haben uns in irgendeiner Weise verschuldet. Es steckt meist kein Grund dahinter, sondern böse Willkür. Dies deshalb, weil die Angriffe in erster Linie gar nicht uns gelten, sondern unserem Herrn, dem wir gehören und dienen. Jesus selbst hat es so ausgedrückt:

Gedenket an Mein Wort, das Ich euch gesagt habe: Der Knecht ist nicht größer denn sein Herr. Haben sie Mich verfolgt, sie werden euch auch verfolgen.
Johannes 15, 20

Wenn wir nun aber deshalb verfolgt werden, weil man gegen unseren Herrn ist, dann lasst uns auch so reagieren, wie Er reagiert hat:

Er schalt nicht, da Er gescholten ward, Er drohte nicht, da Er litt, sondern übergab es Dem, der gerecht richtet.
1. Petrus 2, 23

Eine wunderbare Hilfe, um dem Schnauben des Feindes nicht zu erliegen, beschreibt unser Psalmist so: „Doch nur vor Deinen Worten erbebt mein Herz“. Anstatt dass er in Angst gerät vor seinen Feinden, übt er sich in Gottesfurcht; sein Herz bebt vor dem Worte seines Herrn. Beben vor dem Worte Gottes birgt eine dreifache Segenswirkung in sich:
1) Unsere Gebete werden erhört. – König Josia, der sich unter Tränen gedemütigt hatte vor Gottes Wort, wurde gnädige Erhörung zugesagt:

Darum, dass dein Herz weich geworden ist und hast dich gedemütigt vor Gott, da du Seine Worte hörtest … und deine Kleider zerrissen und vor Mir geweint, so habe Ich dich auch erhört, spricht der HERR.
2. Chronik 34, 27

Wahres Beben vor Gottes Wort öffnet das Herz Gottes.
2) Die Aufrichtigen werden offenbar. – Als Esra sehr bestürzt war über die Vermischung des zurückgekehrten Volkes Israel aus Persien, sammelten sich die um ihn, die Gottes Wort fürchteten:

Und alle, die das Wort des Gottes Israels fürchteten … versammelten sich zu mir.
Esra 9, 4

Der Abfall der Abtrünnigen brachte die zusammen, deren Herzen vor Gottes Wort bebten. Wie wichtig ist es, dass wir in unseren Gemeinden zu denen gehören, die Gottes Wort fürchten!
3) Der Herr sieht uns an. – Im letzten Kapitel des Propheten Jesaja – in Kap 66 – erklärt der Herr in Vers 2:

Ich sehe aber an den Elenden und der zerbrochenen Geistes ist und der sich fürchtet vor Meinem Wort.

Wer immer vor Gottes Wort erbebt, darf erfahren, dass sich die Augen des Herrn auf ihn richten. Und was gibt es Schöneres als zu leben als ein Christ, auf den die Augen des Herrn gerichtet sind: „Ich will … Mein Auge auf dich richten“ (Psalm 32, 8). Der Herr sucht weltweit nach solchen unter Seinen Kindern:

Denn die Augen des HERRN durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erzeigen an denen, die von ganzem Herzen Ihm ergeben sind.
2. Chronik 16, 9

Lasst uns neu beginnen, uns nicht mehr zu fürchten vor den Kindern dieser Welt, umso mehr jedoch vor Gottes Wort!