Lass mein Beten (Flehen) vor Dich kommen: errette mich nach Deiner Verheißung!
Psalm 119, 170
Es ist eine Tat des Glaubens, so zu beten. Unser Psalmdichter bittet um Errettung aus einer Not, aber nicht ohne sich dabei auf eine Verheißung seines Herrn zu berufen. Zunächst bittet er darum, dass sein Flehen beim Herrn gehört wird. Ein solches einleitendes Beten ist durchaus richtig, wir finden es auch in anderen Psalmen; z.B. in Psalm 27, 7: „Höre mich, HERR, laut ruf’ ich zu Dir!“, oder in Psalm 30, 11: „O höre mich, HERR!“ Und erst dann folgt das eigentliche Anliegen; dies, wie wir bereits feststellten, nicht ohne Berufung auf eine Verheißung.
Kinder Gottes tun sich manchmal schwer mit Verheißungen. Sie stellen sie zwar nicht in Frage, aber sie zweifeln daran, ob sie diese einfach so in Anspruch nehmen dürfen. Dabei heißt es klipp und klar in 2. Korinther 1, 20:
Denn soviele Gottesverheißungen es gibt, in Ihm ist das Ja, und deshalb durch Ihn auch das Amen, Gott zum Lobe durch uns!
Beachten wir: Soviele Verheißungen es gibt; also da ist keine Verheißung ausgeschlossen! Und das bedeutet, dass wir dem ganzen Worte Gottes ohne Einschränkung Glauben schenken dürfen! Denn unser Herr Jesus hat jedem Verheißungswort Seine Beglaubigung, Seinen Stempel aufgedrückt.
Dem Worte Gottes unbedingten Glauben schenken, könnte so aussehen: Da war ein kindlich gläubiger Bauer, der ein grosses Problem hatte: Seine Kühe im Stall waren krank. Was tat er? Er öffnete seine Bibel, ging damit in den Stall und las dort laut seinem Herrn eine Stelle vor. Es war diese:
Deine Gerechtigkeit ist wie die Berge Gottes, Deine Gerichte sind wie die große Flut; Du, HERR, hilfst Menschen und Tieren.
Psalm 36, 7
Und dann bat er: „Herr, erfülle jetzt dieses Wort an meinen Kühen.“ Und was geschah? Seine Kühe wurden wieder gesund! Ich weiß nicht, in welchem Zeitrahmen dies geschah; aber sie wurden wieder gesund! Wie ist das vor sich gegangen? Ganz einfach: Dieser Bauer hatte sich in und durch Jesus Christus ein alttestamentliches Wort zu eigen gemacht und seinen Finger daraufgelegt! Und – Jesus Christus sprach über diese Verheißung Sein Ja und Sein Amen aus.
Dem Waisenvater von Bristol, Georg Müller, sagte man nach, er hätte die Gabe des Glaubens bekommen; darum könne er so mutig und kühn allen Verheißungen der Heiligen Schrift Vertrauen schenken. Er aber verneinte das vehement und meinte, dass jedes Kind Gottes so an die Verheißungen der Schrift glauben könne wie er. Es ginge nur darum, es endlich zu tun! Wollen wir unserem Herrn nicht ganz neu die Ehre geben, und allen Seinen Verheißungen ohne Wenn und Aber glauben? Wenn ja, dann lasst uns beten wie unser Psalmist: Errette mich nach Deiner Verheißung!





