Meine Lippen sollen Lobpreis sprudeln lassen, weil Du mich Deine Satzungen lehrst.
Psalm 119, 171

Können wir unserem Herrn für das Geschenk Seines kostbaren Wortes etwas zurückgeben? Eigentlich nicht. Und doch – der Psalmist hat etwas gefunden: Wir können dem Herrn unser Lob darbringen! Nun geht es dabei nicht einfach nur um einige Worte des Lobes; sondern darum, „Lobpreis sprudeln zu lassen“! Oder wie andere Übersetzungen es sagen: „Meine Lippen sollen überfließen von Lob, oder Lob hervorströmen lassen.“
Sprudeln, überfließen, hervorströmen – das sind Ausdrücke, die von einem mächtigen Lob für unseren Gott sprechen! Dieses mächtige Lob sollen wir aussprechen. Laut Psalm 119, 164 sollen wir ein solches Lob siebenmal täglich dem Herrn bringen: „Ich lobe Dich des Tages siebenmal wegen der Ordnungen deiner Gerechtigkeit“ (siehe Auslegung zu diesem Vers). Aber die Ausdrücke – sprudeln, überfließen, hervorströmen haben nicht nur mit einem Lippenbekenntnis zu tun. Jesus sagte einmal den Pharisäer und Schriftgelehrten:

Ihr Heuchler! Treffend hat Jesaja von euch geweissagt mit den Worten (Jesaja 29, 13): Dieses Volk ehrt Mich Volk ehrt Mich nur mit den Lippen, ihr Herz aber ist weit entfernt von Mir.
Matthäus 15, 7-8

Ja, wir können den Herrn am Tag siebenmal und mehr mit unseren Lippen loben, und unser Herz ist dabei weit entfernt. Aber es geht hier nicht um Lippenbekenntnisse, sondern unser Herz soll übersprudeln und überfließen von Lob; aus unserem Leben soll das Lob für unseren Gott hervorströmen! Wenn das, was wir sagen, mit dem übereinstimmt, was unser Leben verkündigt, dann ist unser Lob ein dem Herrn wohlgefälliges Lob.
Unser Herr legt mehr Wert auf das, was wir sind und was wir tun, als auf das, was wir sagen. In Matthäus 7, 21 hören wir Ihn sagen: