Lass meine Seele leben, dass sie Dich preise, und Deine Rechte mögen mir helfen!
Psalm 119, 175
Es wird heute oft nach dem Sinn des Lebens gefragt. Ein Kind Gottes muss diese Frage nicht stellen, da der Sinn seines Lebens darin besteht, den Herrn zu loben und zu preisen. Es ist der bekannte puritanische Prediger und Schriftsteller Matthew Henry, der kurz vor seinem Tod sagte (1714):
Ein heiliges, himmlisches Leben, gelebt im Dienst für Gott und in der Gemeinschaft mit Ihm, ist das schönste und angenehmste Leben, das man auf dieser Welt führen kann.
Matthew Henrys durfte nur 52 Jahre alt werden; aber in diesem Leben hat er wahrscheinlich mehr gearbeitet als manch anderer Reichsgottesarbeiter. Denken wir nur an seinen berühmten, umfangreichen Kommentar zur Bibel. Aber das war nicht das Hauptanliegen seines Lebens. Nein, es war Gott selber und seine Gemeinschaft mit Ihm. Alles andere war dem unterworfen, auch seine Gesundheit. Am 1. Januar 1713 (ein Jahr vor seinem Tod) schrieb er in sein Tagebuch:
Ich glaube fest, dass meine Zeit in Gottes Händen steht. So befehle ich mich und all meine Angelegenheiten für das kommende Jahr der weisen und gnädigen Fügung der Göttlichen Vorsehung an. Ob Gott Gesundheit oder Krankheit, Frieden oder Unruhe, ein gutes Leben oder Kreuz, Leben oder Tod für mich vorgesehen hat, Sein heiliger Wille geschehe.
Ist es uns klar, welche eine gewaltige Aufgabe auch wir hier auf Erden haben? Dabei geht es nicht in erster Linie darum, was wir für den Herrn tun und was wir bereits für Ihn getan haben, sondern dass wir mit unserem ganzen Wesen und Leben etwas zur Verherrlichung Seines wunderbaren Namens sind. Es sollte daher auch unser tägliches Gebet sein: „Lass meine Seele leben, dass sie Dich preise“! Anders ausgedrückt: „Lass mein Leben so verlaufen, dass es in erster Linie ein Lobpreis für Dich ist, Herr!“
Was darf uns dabei helfen, wie wird unser Leben wirklich ein Lobpreis für unseren Herrn? Der Psalmist sagt es uns: „Deine Rechte (Bestimmungen, Verordnungen) mögen mir helfen“! Um nochmals auf Matthew Henry zurückzukommen: Sein ganzes Leben – bereits von frühester Jugend an – war ein Leben im Wort. Das Wort Gottes war seine tägliche geistliche Speise; es gab für ihn nichts Wichtigeres. Das darf uns zum Vorbild dienen. Wir wollen doch auch Menschen sein, deren Leben durch und durch ein Lobpreis für Gott sind?






