Und als er auf dem Ölberg saß, traten seine Jünger zu ihm und sprachen,
als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das
Zeichen sein für dein Kommen und das Ende der Welt?

Matthäus 24, Vers 3

Im Wort Gottes finden sich, hinsichtlich des Zeitpunkts der Wiederkunft
Christi, eine Reihe von Hinweisen, so auch im Kapitel 24 des Matthäusevangeliums. Und seit jeher wird versucht, anhand biblischer
Aussagen den Zeitpunkt der Wiederkunft Christi zu errechnen.

Alle diese Berechnungen können immer nur daneben liegen. Nur Gott
kennt Tag und Stunde und dabei bleibt es, und Gott wäre nicht Gott,
wenn man ihn durch menschliche Rechenkünste gewissermaßen überlisten könnte.

Wäre es eigentlich gut, wenn wir den Zeitpunkt der Wiederkunft Christi
wüssten? Oder wäre es gut, wenn wir den Zeitpunkt unseres Sterbens
wüssten? Ich denke nicht. Aus guten Gründen bleibt uns beides verborgen.

Darum gilt: Wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.
(Matthäus 24, 43)

Das heißt allzeit bereit zu sein und möglicherweise geben uns auch die
Zeichen der Zeit gewisse Hinweise.

Ich las dieser Tage eine sehr interessante Geschichte, bei der es um die
Vernichtung der Stadt Saint-Pierre auf der Karibik-Insel Maritnique, am
8. Mai 1902, durch den Ausbruch des Vulkans Mout Pele ging, der 32000
Menschen das Leben kostete.

Dabei kam der Ausbruch nicht überraschend. Schon Tage zuvor kündigte sich
das Ereignis durch heftiges Rumoren des Berges, Erdstöße und spürbare Veränderungen im Umfeld des Vulkans an. Es hätte also genügend Zeit zur Flucht bestanden.

Man wollte aber noch eine vorgesehene Stichwahl abwarten, und die Verantwortlichen taten alles um die Gefahr zu verharmlosen und sachkundige Warner als Panikmacher und Dummköpfe hinzustellen. Ein bekanntes Reaktionsmuster!

Am Himmelfahrtstag, 08. Mai 1902, zwischen 7.50 und 7.52 Uhr, wälzte
sich mit hoher Geschwindkeit ein brennend heißer Luftstrom von den Hängen des Vulkans herab, dem niemand entrinnen konnte und der nichts als verkohlte Leichen hinterließ.

Unter den Opfern befanden sich auch die maßgeblichen Politiker, denen es
um die Stichwahl ging, einschließlich des Gouverneurs mit seiner “wissenschaftlichen Kommission”.

Überlebt hat nur ein Gefangener, der im tiefsten Verließ, also im “kühlen Keller” des örtlichen Gefängnisses, eingebuchtet war.

Deshalb wollen wir wachsam bleiben.

Jörgen Bauer