Ihre bösen Taten lassen es nicht zu, dass sie umkehren zu ihrem Gott; denn sie haben einen Geist der Hurerei in ihrem Herzen, und den HERRN kennen sie nicht. Sie sind dem HERRN untreu und zeugen fremde Kinder; darum wird sie auch der Neumond fressen samt ihrem Erbteil.

Hosea 5, Verse 4 und 7

Dieser Tage bekam ich eine “Jubelbotschaft” zu lesen:

Eine lesbische Kirchenfunktionärin, die mit einer Staatssekretärin “verpartnert”
ist – es war, dem Bericht zufolge, “Liebe auf den ersten Blick” – erwartet ein Kind, das dem Vernehmen nach, durch künstliche Befruchtung gezeugt wurde.

“In ihrer Kirche habe die werdende Mutter “pure Freude” erlebt.
Die in diesem Fall zuständige Amtskirche hat, aus theologischer Sicht, gegen gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften “natürlich” keine Einwände, sofern diese “ethisch verantwortlich” gelebt werden.”

Soweit die Jubelpost, die in BILD entsprechend vermarktet wurde.

Die Probleme kommen spätestens dann, wenn sich das so gezeugte Kind normal entwickelt und wissen möchte, von wem es konkret abstammt. Auch der Samenspender könnte Probleme bekommen, nämlich dann, wenn von ihm Unterhaltszahlungen gefordert werden sollten, wie es in einem vergleichbaren Fall bereits “erfolgreich” durchgesetzt wurde. Kritisch könnte es auch werden,
wenn in einer lesbischen Partnerschaft beide Frauen Mütter werden wollen.

Das muss hier aber nicht weiter interessieren. Auch nicht ob der weitere Umgang mit dem Kind “ethisch verantwortlich” ist.

Unter “Hurerei” versteht das Wort Gottes auch die Untreue gegenüber Gott und seinem Wort. Und diese besteht nicht nur pharisäerhaft-heuchlerischen Spitzfindigkeiten sondern auch in theologischer Wortakrobatik, mit der Gottes Wort den eigenen Wunschvorstellungen entsprechend passend hingebogen wird.

Es ist zudem ein großer Unterschied ob etwas Verkehrtes aus christlicher Nächstenliebe toleriert oder ob das Verkehrte und Verirrte als “richtig”
hingestellt wird. Und deshalb wiegt die amtskirchliche Entgleisung schwerer, als die Gefühlsverirrung der beiden Lesben, die mit 46 und 55 Jahren, “Eltern” werden.

Was soll man von einer solchen “Kirche” halten? Sie ist völlig untauglich. Sie kann suchenden Menschen allenfalls platte Sprüche, aber keine Wegweisung
mehr geben. Man muss vor ihr, als einer Lügnerin und Verführerin, warnen.
Sie ähnelt mehr und mehr der Hure Babylon, von der die Offenbarung spricht.

Kann man ihr eigentlich noch länger angehören, ohne vom Verderben, das sie
ereilen wird, betroffen zu werden? Für mich war immer klar, dass dann die rote Linie überschritten ist, wenn die “Kirche” zur Homokirche wird.

Noch zögere ich und möchte die Hoffnung (die zuletzt stirbt) nicht aufgeben.
Ich denke dabei vor allem an die vielen treuen Christen die noch in der Kirche
sind. Ich denke dabei auch an die total verkommene und verwahrloste Papstkirche zu Zeiten Martin Luthers, aus der dann etwas Neues hervorging.

Aber echter Wandel muss von der Führung her kommen und sich nach unten
durchsetzen. Nicht umgekehrt. Wie dem heutigen Vers zu entnehmen ist,
kann man so sehr im Verkehrten verstrickt sein, dass eine Umkehr nicht mehr
möglich ist.

Was aber nicht heißt, dass die “einfachen Christen” deshalb ihren Glauben nicht bekennen und ihr Wächteramt nicht wahrnehmen müssten. Sie können durch ihr Zeugnis freilich etwas bewirken, nur leider nicht dort, wo es
zuallererst notwendig wäre.

Ich bitte Gott, dass er, nicht nur mir, zeigt, was zu tun ist.

Jörgen Bauer