“Ich habe nicht verhalten, das da nützlich ist, das ich euch nicht verkündigt hätte und euch gelehrt öffentlich und sonderlich. ”
Apostelgeschichte 20, 20
Wenn tausend und abertausend Welten mein wären, so wollte ich alles lieber verlieren, als das geringste Stück der Beichte aus der Kirche kommen lassen. Sie ist der Christen erste, nötigste und nützlichste Schule, darin sie Gottes Wort und ihren Glauben verstehen und üben lernen, welches sie nicht so gut tun in öffentlichen Lektionen und Predigten. Denn obwohl ein Prediger auf der Kanzel auch das Gesetz und Evangelium lehrt, so lässt er’s doch dabei bleiben, übt, fragt und forscht niemand, wie er’s fasse. Kann auch nicht sehen, wo es fehlt, wenn er weiter trösten oder strafen soll, weil er keine besondere Person vor sich hat, die er üben mag. Und obwohl der Zuhörer auch alles beides in der Predigt hört, doch faßt er’s viel stärker und gewisser, wenn’s ihm besonders als einer einzelnen Person gesagt wird, die Christus seiner Kirche auf Erden gegeben hat; dem bußfertigen Sünder die Sünden zu vergeben, dem Unbußfertigen aber die Sünde zu behalten, solange er nicht Buße tut.