Und der Geist und die Braut sprechen: Komm! Und wer es hört, der spreche: Komm! Und wen dürstet, der komme; und wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.

Offenbarung 22, Vers 17

Ich erinnere mich hier an ein orientalisches Märchen, in dem einem Fürsten das Wasser des Lebens angeboten wurde. Dieses Lebenswasser hätte ihm ein
endloses irdisches Leben beschert.

Der Fürst wollte schon davon trinken, aber seine klugen Ratgeber machten ihm klar, dass er damit nicht glücklich würde. Ganz im Gegenteil. Seine ganze
weitere Existenz würde nur aus Verlusterlebnissen bestehen, weil alles um ihn herum vergeht, wobei immer nur er selbst übrig bliebe.

Das wäre tatsächlich die Hölle, und vielleicht lässt Gott deshalb die Cherubim,
mit dem flammenden blitzenden Schwert, den Weg zum Baum des Lebens
bewachen (1. Mose 3, 24), weshalb es, bei allem medizinischen Fortschritt, nie möglich sein wird, den Tod zu überlisten

Der orientalische Fürst jedenfalls war klug genug, das Gefäß mit dem Wasser
des Lebens an die Wand zu werfen, damit es zerbricht und das Wasser versickert.

Vom Wasser des Lebens, das die unbegreifliche Fülle eines für uns unvorstellbaren Lebens enthält und das von Gott selbst angeboten wird,
dürfen wir bedenkenlos trinken. Im Gegensatz zu dem, was die Welt zu bieten hat, haben Gottes Gaben weder Haken noch Ösen oder sonstige Fußangeln.

Und Gott lädt dazu ein, das Wasser des Leben umsonst zu nehmen.

Was für ein Angebot!

Ganz umsonst ist es allerdings nicht. Einer hat dafür bezahlt, nämlich Jesus
Christus, durch sein Leiden und Sterben. Aber wie bekommen es umsonst,
das heißt wir müssen nichts mehr dafür bezahlen, weil es bereits bezahlt ist.

Und wann wird dieses Wasser ausgeschenkt?

In der Bibel steht davon erst am Ende geschrieben, und danach wäre es erst in der neuen Schöpfung erhältlich. Aber ich denke, dass es nicht ganz so ist, weil die Neuschöpfung Gottes schon begonnen hat.

Nach dem Zeugnis der Schrift begann die Neuschöpfung mit der Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Der Auferstandene wird als der Erstling der
Neuschöpfung bezeichnet (1. Korinther 15, 20).

Und für Christen gilt:

Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden (2. Korinther 5, 17).

Der Christ hat damit bereits Anteil an der Neuschöpfung Gottes, weil er mit
dem Glauben auch das Ewige Leben geschenkt bekommt, das bereits in dieser Welt beginnt und über das der biologische Tod keine Macht mehr hat.

Für uns gilt es deshalb, dieses Leben festzuhalten und andere einzuladen von der Quelle des lebendigen Wasser zu trinken.

Jörgen Bauer