Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.

2. Petrus 3, Vers 13

Nachdem das Alte, die ständige Rebellion gegen Gott und die dadurch
bewirkte gefallene Schöpfung endgültig vergangen sind und zwar so
gründlich, dass dieser überhaupt nicht mehr gedacht wird, schafft Gott
alles neu.

Das heißt keine restaurierte und verbesserte Erde, sondern ein totaler
Abriss mit anschließendem Neubau. Bereits aus unserem Alltag wissen wir,
dass es manchmal das Beste ist, etwas ganz neu anzufangen und nicht am
Alten herumzureparieren, wo etwas ständig nur “verschlimmbessert” wird.

Wer eine alte Schrottkarre hat, tut gut daran, diese zu verschrotten und
sich ein anderes Auto zu beschaffen anstelle in das Alte immer wieder Geld zu investieren und dabei doch nie etwas Neues zu haben. Gott handelt hinsichtlich der Neuschöpfung genauso.

Christen sollen ja keine Schwärmer und Phantasten sein, die sich in Wunschvorstellungen hinsichtlich des Himmels ergehen und dabei die
Bodenhaftung verlieren.

Wir dürfen aber hin und wieder auch an das unvorstellbar Schöne denken, das Gott für uns bereit hält. Besonders wenn der Weg zum Ziel steinig und schwer wird, darf der Gedanke an das Ziel die müden Lebensgeister wecken.

Wie die Neuschöpfung aussehen wird, in der Himmel und Erde wieder, so wie am Anfang im Paradies, vereinigt sind, können wir uns ebensowenig vorstellen, wie sich das Kind im Mutterleib die Welt vorstellen kann, in die es
hineingeboren wird (was zu der scherzhaften Frage führt, ob es ein Leben nach der Geburt gibt).

Eines wird uns aber bereits gesagt, nämlich dass in der Neuschöpfung Gottes Gerechtigkeit wohnt. Gerechtigkeit ist ein Begriff, der zwar ständig in aller
Munde ist – aber bislang noch nirgends verwirklicht werden konnte.

Bei der Verschiedenheit der Menschen und ihrer Interessen ist das, trotz aller vollmundigen Forderungen, auch völlig ausgeschlossen. Versucht man das
trotzdem kommt es zu ideologisch gefärbter Gleichmacherei, zum Heckenschnitt mit Verwischung natürlicher und gewachsener Unterschiede, was dann neuerlich zu mitunter noch viel größeren Ungerechtigkeiten führt.

Diese Art von Gerechtigkeit ist im Wort Gottes nicht gemeint.

Gerechtigkeit ist hier einmal das “Gerechtsein” vor Gott. Der Gerechte ist damit sündlos und vollkommen. So wie aus der Herzenshaltung des gefallenen Menschen nichts Gutes kommen kann, wird aus der “gerechten Herzenshaltung”, des neuen Menschen, nur Gutes und Vollkommens fließen.

Daneben wird in Gottes neuer Schöpfung eine alles durchdringende “statische Gerechtigkeit” der Klarheit und Wahrheit herrschen. Und das kann es eben nur in Gottes neuer Schöpfung und in gar keinem Fall in unserer gefallenen Schöpfung geben.

Deshalb wollen wir unseren Glauben, der eine große Verheißung hat, auch dann nicht wegwerfen, wenn wir wegen diesem in dieser Welt in Bedrängnis
geraten.

Jörgen Bauer