Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.

Apostelgeschichte 2, Vers 42

Als ich einmal eine Frau auf die Bibel ansprach, gab diese eine, in solchen
Fällen typische Antwort:

“Ich habe meinen Glauben, zu was brauche ich die Bibel?!”

Es heißt, dass der Mensch “unheilbar religiös” ist. Zwar behaupten viele von sich “nichts zu glauben” und “Atheisten” zu sein; sieht man aber genau hin,
stimmt das so nicht ganz. Jeder hat insgeheim eine Ahnung davon, dass es,
außer der Welt, die er kennt und in der er lebt, noch mehr geben muss, auch wenn er das nicht eingestehen will.

Im Übrigen wäre auch der Unglaube ein Glaube. Nämlich der (ebenfalls unbeweisbare) Glaube, dass es Gott nicht gibt.

Diejenigen, die erkennen, dass es ein “höheres Wesen” geben muss, sind “religiöse” Menschen. Sie glauben, dass es einen Gott gibt, wobei sie sich von diesem ihre eigenen Vorstellungen machen, und dabei kommt es zu den unterschiedlichsten Gottesbildern.

Viele religiöse Menschen beten ab und zu auch zu ihrem Wunschbildgott und
manche können auch von wundersamen Gebetserhörungen berichten. Da wir den Menschen nicht ins Herz sehen können und auch nicht wissen, wie der lebendige Gott das sieht, sollten wir darüber nicht urteilen.

Immerhin bezeugt die Bibel auch eine allgemeine Gottesoffenbarung, die sich aus den Werken der Schöpfung ergibt, und die Bibel gibt Zeugnis von Menschen, die außerhalb des “biblischen Einzugsbereichs” lebten und trotzdem vom lebendigen Gott gewusst und diesen angebetet haben.

Weil das so ist, wird Gott einmal das Herz der Menschen ansehen und auch die gerecht richten, die von Jesus Christus nie etwas gehört haben.

Guten Gewissens können wir nur soviel sagen, dass Jesus Christus die Mitte
des christlich fundierten Glauben ist, wo es um sein Erlösungswerk und um die enge Pforte und den schmalen Weg geht, den nur wenige finden.

Soweit wir Zugang zum Wort Gottes haben und uns das Evangelium bekannt gemacht wurde, sollen wir uns an diesem orientieren. Wir gehen fehl, wenn wir
das nicht tun und meinen, dass es ausreicht “religiös” zu sein.

Manch einer lebt so in dem Irrglauben, dass ein nach bürgerlichen Maßstäben
wohlanständiges Leben, ein christliches Leben ist.

Sucht man in einer Konkordanz (biblisches Wörterbuch) nach dem Begriff
“Lehre” wird man auf zahlreiche Bibelstellen verwiesen, in denen es um die
entscheidende Lehre, um das Evangelium, geht.

Die Schreiber der Bibel, die uns das Wort Gottes bezeugen. legen allergrößten
Wert auf diese Lehre, die rein und klar überliefert werden muss, die nicht verfälscht werden darf und an der man unbeirrt festhalten muss, wenn man das Ziel des Glauben erreichen will.

Mit der Lehre ist es wie mit einer Gebrauchsanweisung oder einer Wegbeschreibung, die genau eingehalten werden muss, will man den
beabsichtigten Erfolg bzw. das angestrebte Ziel erreichen.

Was den christlichen Glauben ausmacht, ist in knappen Worten im Apostolischen Glaubenbekenntnis festgehalten. Die diesem zugrunde liegende
Lehre entnehmen wir hauptsächlich dem Neuen Testament, das seinerseits einen Bezug zum Alten Testament hat.

Und da geht es darum, dass der Mensch, so wie er von Natur aus ist, nicht
zu Gott kommen kann, sondern dazu des Mittlers Jesus Christus bedarf, der
den Weg zurück zu Gott frei gemacht hat.

Das gilt es zu vertiefen, zu verinnerlichen und das Leben danach auszurichten.
Und dazu helfen uns Gebet, Bibellese, die Gemeinschaft gleichgesinnter Christen und der Heilige Geist, der uns das Wort erschließt, damit wir beständig in der Lehre der Apostel bleiben und uns danach ausrichten können.

Jörgen Bauer