Du sollst kein falsches Gerücht verbreiten; du sollst nicht einem Schuldigen Beistand leisten und kein falscher Zeuge sein. Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen und nicht so antworten vor Gericht, dass du der Menge nachgibst und vom Rechten abweichst.

2. Mose 23, Verse 1 und 2

Auch die Aussage der heutigen Verse, ist wie alle biblischen Aussagen, von
zeitloser Aktualität. Mittlerweile gibt es den Begriff “Fake-News” für erlogene
Nachrichten und es gibt den Begriff der “Lügenpresse”. Wie es aussieht
hat das Lügen Konjunktur, was aber nichts unbedingt Neues ist.

Derzeit ist es nicht mehr möglich sachlich miteinander zu sprechen. Argumente
werden durch Beleidigungen, Unterstellungen und Beschimpfungen ersetzt
und jedem sind die geläufigen Verbalinjurien bekannt mit denen von der Mainstreammeinung Abweichende belegt werden.

Das ist dann jedesmal ein gefundenes Fressen für die neuen Moralapostel unserer Tage, und die für Verleumdungen, Vorverurteilung und Rufmordkampagnen stets offenen Medien, die hier sofort aufspringen und es sind keine Stimmen zu hören, die zur Sachlichkeit und Nüchternheit mahnen.

Uns sehr schnell kann man in unserer Erregungsgesellschaft selbst zu einem Opfer werden. Da reicht eine, etwas unglückliche Formulierung aus, die aus
dem Zusammenhang gerissen und mit neuen Sinninhalten versehen, via
Smartphon weltweit verbreitet wird.

Weil das so ist, ist es verständlich wenn sich im öffentlichen Leben stehende
Personen nun noch sehr bedeckt äußern und streng auf “Ausgewogenheit”
achten um so mit vielen Worten nichts zu sagen. Ein Verhalten, das auch
auf die kirchliche Verkündung abgefärbt.

Als Christen sind wir zur Sachlichkeit und Nüchternheit aufgerufen und sollen
deshalb nicht alles glauben was uns in den Medien vermittelt wird, nicht auf Gerüchte hereifallen und sich im Allgemeinen vor Klatsch und Tratsch hüten.

Ich musste erst kürzlich an eine Fernsehredaktion, die sich im Aufdecken von “Skandalen” gefällt, die Frage stellen, ob ich eigentlich sicher sein kann, dass die besagte Redaktion besser ist, als diejenigen, die ständig der Falschinformation und Täuschung bezichtigt werden.

Zur Wahrheitsliebe gehört, dass wir unser Fähnchen nicht nach dem Wind
hängen, in dem wir weder dazu beitragen, dass wirkliches Fehlverhalten
schöngeredet oder Unschuldige zu Unrecht abserviert werden.

Dazu muss man nicht unbedingt als Zeuge vor ein Gericht geladen sein.
Das fängt bereits damit an, dass man sich, “um nicht unangenehm aufzufallen”, dem Zeitgeist oder Mehrheitsmeinungen anschließt.

Christen müssen auch hier daran erkennbar sein, dass sie anders sind und
nicht alles mitmachen, sondern widersprechen in dem sie nach den Fakten und Beweisen fragen.

Der Mut dazu erwächst aus der ständigen Verbindung zu unserem Herrn
Jesus Christus.

Jörgen Bauer