So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit.

1. Timotheus 2, Verse 1 und 2

Politiker und Regierung werden kritisch gesehen. Schimpfworte kommen einem da leichter über die Lippen als Lobesworte, denn es findet sich ständig etwas
worüber man sich erregen kann.

Und manche scheinen direkt darauf zu warten, das sich etwas findet, was sich aufbauschen und für eine Schmutzkampagne verwenden lässt. Und nur allzugerne reiht man sich selbst in die Reihen der Kritiker und Besserwisser ein.

Und ich gestehe freimütig, dass auch ich über einen reichhaltigen Wortschatz zur Bewertung von Politikern verfüge, wozu der Vorschlag gehört, den
Politikerberuf zum unehrlichen Beruf zu erklären, wie einst Henker und Huren, und wie für Letztere eine Kleiderordnung einzuführen, “damit diese
Spitzbuben sofort für jedermann erkennbar sind”.

Aber danken wir Gott auch dafür, dass wir überhaupt Politiker und Regierende haben? Dass es Menschen gibt, die bereit sind, das Land zu regieren, auch wenn sie dabei vieles falsch machen – genauso wie wir alle?

Aber ich kann ungestraft über Politiker lästern, ohne deshalb ins
Gefängnis gesteckt und wegen “Unterstützung des Terrorismus” oder
“Beleidigung des Präsidenten” zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt zu werden. Wissen wir diese Freiheit zu schätzen? Und hoffen wir, dass wir
diese Freiheiten behalten.

Auch Politker denken, wie alle Menschen, an ihren eigenen Vorteil, was man ihnen nicht einmal verdenken kann, kann man darin doch einen Ausgleich für die Verdächtigungen und Intrigen sehen, denen sie ausgesetzt sind. Und wie ist es mit uns, wenn es um Vorteile geht? Und warum sollten die Politiker eigentlich besser sein, als die Menschen, die sie gewählt haben?

Schon mal überlegt, was wäre, wenn wir keine Politiker und keine Regierung
hätten? Wir hätten dann eine Anarchie und das totale Chaos!

Deshalb sollten wir Gott danken, dass wir einen Staat, mit einer staatlichen
Ordnung, Politiker und Regierende haben, denn das entspricht der göttlichen
Schöpfungsordnung.

Dazu lesen wir in Römer 13:

“Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet. Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes;”

Kaum zu glauben, aber unsere Regierenden, die wir manchmal alles mögliche
heißen, sind von Gott eingesetzt und angeordnet, und sie haben ihre Macht von Gott. Etwas was Jesus auch dem römischen Statthalter Pilatus sagen musste.

Und wenn wir der Regierung widerstreben, dann haben wir Gott gegen uns. Das sollten wir nie vergessen, was nicht ausschließt, dass der Punkt kommen kann, wo wir Gott mehr, als den Menschen gehorchen müssen.

Weil die Regierung aber Gottes Regierung ist, sind wir aufgefordert, Ihm nicht nur für dieses Geschenk zu danken, sondern auch für die Regierung zu beten.
Zum Beispiel darum, dass Gott die von Ihm Berufenen mit einem besonders hohen Maß an Weisheit und Verstand ausrüstet, damit sie nach Gottes Geboten fragen und in Seinen Wegen gehen.

Das sollten wir regelmäßig tun und dabei nicht vergessen, dass wir mit dem Gebet Anteil an der Weltregierung Gottes haben.

Und noch etwas:

Weil die Regierung Gottes Dienerin, uns zugut, ist, wie es im Römerbrief
weiter heißt, kann ich persönlich der Argumentation, dass man sich als Christ, aus der “bösen” Politik heraushält und nicht politisch betätigt, nicht folgen.

Und nicht zu vergessen: Gott ist es, der Macht verleiht und auch wieder
nehmen an und dass auch irdische Machthaber einst vor Gottes Thron
Rechenschaft geben müssen.

Jörgen Bauer