Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwenglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne.

Philipper 3, Verse 7 und 8

Die Bekehrung von Eta Linnemann liegt zwar schon länger zurück, ist aber,
wegen der damit gemachten Aussagen, zeitlos gültig und für viele ein Vorbild.

Nach einer bis dahin erfolgreichen akademischen Karriere, in der sie ehrenvolle Ämter innehatte, erregte die Theologin Eta Linnemann Aufsehen, als sie sich 1978, infolge eines Bekehrungserlebnisses, das sie im November 1977 hatte, radikal von der historisch-kritischen Methode lossagte, alle ihre bisherigen Veröffentlichungen vernichtete und ihren Studenten riet, das gleiche zu tun.

„Nach wie vor erachte ich alles, was ich gelehrt und geschrieben habe, bevor ich Jesus mein Leben übergeben habe, für einen Dreck“, schrieb sie 1985 und bat ihre Leser dementsprechend ihre früheren Publikationen im Müll zu entsorgen.

In diesem Sinne schrieb auch der Apostel Paulus, der die Verwandlung zum
Apostel Jesu Chrisit auf ganz ähnliche Weise erlebt hatte, an die Philipper.

Nach ihrer Bekehrung begann Eta Linnemann mit einer regen Lehr- und Vortragstätigkeit, in der sie über die Konsequenzen bibelkritischer Schultheologie aufklärte. Dafür zog sie Kritik auf sich, wodurch sie sich aber nicht beirren ließ.

Zur Kritik an einer fundamentalistischen Bibelauslegung sagte Eta Linnemann: „Gefährlich ist es nicht, das irrtumsfreie Wort Gottes wortwörtlich zu nehmen, gefährlich ist es, das nicht zu tun.“

Eta Linnemann verstarb am 09. Mai 2009 in Leer, Ostfriesland, im Alter von 82 Jahren.

Eta Linnemann ist nicht die Einzige, die eine solche Kehrtwende vollzogen hat.

Mir fällt hier das Zeugnis einer Religionslehrerin ein, die, in der historisch-kritischen Methode ausgebildet, ihre Schüler regelmäßig das erzählte, was die Evangelien über Jesus berichten. Ihr selbst sagten diese Geschichten nicht viel.

Ein Schüler jedoch hörte immer sehr aufmerksam zu und glaubte alles, was der Lehrerin über Jesus erzählte. Der Junge wurde plötzlich so krank, dass er an dieser Krankheit starb. In seiner Krankheitsnot gaben ihm die Geschichten von Jesus soviel Halt und Kraft, dass er nicht nur getrost sterben, sondern auch seine unglücklichen Eltern kräftigen und ermutigen konnte.

Als die Lehrerin davon hörte, war sie tief ergriffen und sagte: „Wenn die Berichte der Bibel auch dann wirksam sind, wenn sie von mir, als einer ungläubigen Lehrerin erzählt werden, dann müssen sie wahr sein.“ Auch sie warf alles über Bord, was sie im historisch-kritischen Studium gelernt hatte und kam zu einem lebendigen Glauben an Jesus Christus, der auch ihr Herr wurde.

Solche Glaubenszeugnisse bestärken uns darin, unbeirrt am Wort Gottes,
als der reinen Wahrheit, festzuhalten. Bis heute verändert das Wort Gottes
Menschen, weshalb wir keine Hemmungen haben müssen, uns offen zum
Wort Gottes als der Richtschnur für unser Leben zu bekennen.

Jörgen Bauer