Und nun sage ich euch: Lasst ab von diesen Menschen und lasst
sie gehen! Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so
wird es untergehen; ist es aber von Gott, so könnt ihr sie nicht
vernichten – damit ihr nicht dasteht als solche, die gegen Gott
streiten wollen. Da stimmten sie ihm zu.

Apostelgeschichte 5, Verse 38 und 39

Ein überaus kluger Rat, welcher der Pharisäer Gamaliel seinen Rats-
kollegen im Hohen Rat gab. Für den Hohen Rat war die Verkündigung
nach der Auferstehung Jesu und der Ausgießung des Heiligen Geistes
an Pfingsten, ein ständiges Ärgernis, weshalb dieser ständig versuchte,
die Apostel in ihrem Tun massiv zu behindern.

Wie wir heute wissen, konnte der Hohe Rat das Christentums nicht
aufhalten.

Der Rat des Gamaliel zeugt von einer tiefen Weisheit, die davon weiß,
dass Gott im Regiment sitzt, dass ohne seinen Willen nichts geschieht
und sich die Menschen vergeblich mühen, wenn Gott etwas nicht zulässt.

Ständig erreichen uns Nachrichten, die uns in Zorn oder auch in Unruhe
versetzen, und wo wir nicht absehen können, wohin das alles noch führen
soll. Manchmal scheint es uns, dass die ganze Welt verrückt geworden ist.
Vieles können wir nicht mehr verstehen. Manchmal scheint alles immer
nur noch schlimmer zu werden.

In solchen Augenblicken tut man gut daran, auf den Rat des Gamaliel zu
hören, der sagte: “Ist dies Vorhaben oder dies Werk von Menschen, so
wird es untergehen.”

Und das ist erwiesenermaßen richtig. Etwas, was nicht aus der Wahrheit
ist, fährt früher oder später voll an die Wand. Hier gilt, dass Gottes Mühlen
langsam aber gründlich mahlen.

Erklärbar wird diese unheimliche Gesetzmäßigkeit dadurch, dass etwas
Verkehrtes irgendwann spürbar mit der Wirklichkeit in Konflikt gerät, so-
dass es von der Mehrheit als unerträglich wahrgenommen und abgelehnt
wird.

Man denke an den Untergang diverser Groß- und Weltreiche, die an inneren
Widersprüchen zugrunde gingen oder sich einfach überlebt hatten. Auch den
“großen Führern”, die immer wieder installiert werden, wird es nicht anders
als ihren Vorgängern ergehen.

Das sind beruhigende Erkenntnisse. Notwendig ist es allerdings sich hier in
Geduld – einer christlichen Tugend – zu üben.

Als Christen dürfen wir wissen, dass es in der Welt weiterhin turbulent zu-
gehen wird und Steigerungen jederzeit möglich sind. Als Bürger zweier
Welten dürfen wir uns aber in der Hand unseres Herrn geborgen wissen
und auf seine Wiederkunft vertrauen, wo dann alles anders sein wird.

Jörgen Bauer