Es ist nicht gut nicht gut, dass der Mensch allein sei, ich will ihm eine Gehilfin
machen, die um ihn sei.

1. Mose 2, Vers 18

Dieser Vers ist altbekannt. Es geht um die Erschaffung der Frau, als Gehilfin des Mannes, und wenn man weiter liest, war Adam über die Frau hocherfreut,
und so ist es ja bis heute geblieben.

Aus dem Schöpfungsbericht geht hervor, dass Mann und Frau zusammengehören, eine Einheit bilden, fruchtbar sein und sich mehren
sollen. Und das wurde seit jeher als ein wesentlicher Teil der göttlichen
Schöpfungsordnung gesehen.

Aber das macht “Probleme”, weil man jetzt die “Ehe für Alle” erfunden hat,
und die lässt sich in der göttlichen Schöpfungsordnung einfach nicht unterbringen.

Und da gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder man akzeptiert die
Schöpfungs- und damit auch die natürliche Ordnung oder man passt
sich an, wobei Letzteres überhaupt nicht gut ist.

Gelehrige “Theologen” haben aber keine Probleme damit, das Wort Gottes
passend hinzubiegen, wofür schon vor längerer Zeit eine “Orientierungshilfe” kreiert wurde, die nach wie vor aktuell sein dürfte.

Da wird dann Vers 18 in 1. Mose 2 zerpflückt. in dem der erste Halbsatz “es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei”, aus dem Zusammenhang genommen und der zweite Halbsatz: “ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei”, übergangen wird.

Folgt man dieser Logik kommt es auf die Frau, die Gott als Gehilfin für den Mann schuf, eigentlich gar nicht an, denn nach Auffassung der Verfasser
der “Orientierungshilfe” geht es allein darum, dass der Mensch auf Gemeinschaft angelegt ist, und da spielt es keine Rolle, wie die Gemeinschaft jeweils strukturiert ist. Deshalb kommt man in der “Orientierungshilfe” auch
zu dem Schluss, dass die Ehe keine göttliche Stiftung ist.

Anmerkung zu 1. Mose 2, Vers 18:

Im hebräischen Urtext, steckt in dem Wort “Gehilfin”, “Gott als Helfer” und
hat ursprünglich nichts mit Untertanin, wie fälschlicherweise in besagter “Orientierungshilfe” behauptet wird, zu tun. Dass der Mann zum Herrn der Frau bestimmt wurde, ist Gerichtshandeln Gottes, infolge des Sündenfalles.
Es ist uns nicht möglich an dieser Festlegung etwas zu ändern, ohne die
Sache zu “verschlimmbessern”.

Aber es geht noch weiter:

Das Scheidungsverbot Jesu (“Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden”) ist nach Auffassung der Orientierungshilfe auch nicht mehr verbindlich, sondern dieses erinnert lediglich daran, wie wichtig Verlässlichkeit für jede Gemeinschaft – in diesem Fall die Familie – ist.

Deshalb hat alles seine Berechtigung – Hauptsache ist, dass eine Gemeinschaft, in Anlehnung an die herkömmliche Familie, vorliegt, dessen Mitglieder gegenseitige Verpflichtungen, gegebenenfalls einschließlich Verpflichtungen gegenüber Kindern, eingegangen ist und damit eine “Familie” bildet.

Dabei sind, nach Auffassung der “Orientierungshilfe”, biologische Verwandtschaftsverhältnisse unbedeutend.

Die Umdeutung von 1 . Mose 2, 18 dürfte die entscheidende – und falsche Weichenstellung – sein, auf der die weitere “Argumentation” der aus 160
Seiten bestehenden “Orientierungshilfe” aufbaut, die eine vollständige Anpassung an den Zeitgeist beinhaltet.

Von wem diese “Orientierungshilfe” kreiert wurde, muss sicher nicht
gesondert erwähnt werden, weil dafür nur eine Institution infrage kommt,
die man nicht immer nur negativ kommentieren soll, denn gewiss hat sie
auch ihre guten Seiten.

Zum Begriff “Theologie” fällt mir im Zusammenhang damit nur noch ein Satz aus Goethes Faust ein:

“Was diese Wissenschaft betrifft, so ist es schwer den falschen Weg zu meiden, es liegt darin soviel verborgnes Gift, von Arnenei ists kaum zu unterscheiden.”

Eines dürfen wir aber trotzdem: Wir dürfen inbrünstig beten, dass der Herr seine Gemeinde bewahrt und aller Irrlehre entschieden wehrt und die Verirrten
auf den rechten Weg zurückbringt. Unsere Aufgabe ist es, unbeirrt für die biblische Wahrheit einzustehen.

Jörgen Bauer