Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen
ist, sodass alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.

Hebräer 11, Vers 3

Über die Entstehung der Welt gibt es interessante Theorien, die alle etwas
für sich haben und für die bestimmte Indizien sprechen. Derzeit ist es die
Urknall-Theorie, wonach alles in einem Augenblick schlagartig, gewissermaßen aus dem Nichts, ins Dasein getreten ist und sich seither fort- und höherentwickelt hat, bis zu dem Zustand, den wir heute kennen.

Zu dieser Theorie gibt es mittlerweile verschiedene Vorstellungen, und ganz genau weiß man es auch nicht, aber zur Zeit hat man nichts Besseres, um
sich die Welt und unser Dasein zu erklären. Und es ist anzunehmen, dass
die Urknalltheorie nicht der letzte Erklärungsversuch sein wird.

In filmischen Animationen wird der Urknall als eine spektakuläre Explosion
dargestellt, was irreführend ist, weil es – auch theoretisch – keinen Standort
geben konnte, von dem aus man den Urknall in Gestalt einer Explosion
hätte beobachten können.

Denn alles was es überhaupt an Raum, Zeit, Energie und Materie gibt, war
in diesem Ereignis eingeschlossen, so dass es kein Außerhalb gab. Und
wenn es diesen Urknall gab – der Begriff “Urknall” ist im Übrigen missverständlich und irreführend – dann befinden wir uns noch heute mitten
in diesem Urknall, in Gestalt eines sich weiterhin ins “Nichts” ausdehnenden Kosmos.

Wir müssen uns hierüber aber nicht den Kopf zerbrechen und daran unser
Weltbild festmachen, weil uns das Wort Gottes eine Antwort gibt, die weit über das Erforschbare hinausreicht und eine völlig neue Dimension eröffnet, bei der es nachrangig ist, wie alles im Einzelnen abgelaufen ist.

Es reicht aus zu erkennen, dass Gott alle Dinge durch sein Wort geschaffen hat und alles aus Nichts geworden ist. Und das erkennt man durch den Glauben.

Aber warum durch den Glauben?

Wenn wir an einen allmächtigen Gott glauben, der wirklich über allem steht, dann ist Er nichts und niemandem unterworfen. Weder dem Raum noch der
Zeit, noch irgendwelchen Naturgesetzen oder materiellen Dingen, weil Er
das alles selbst geschaffen hat und der Herr über das alles ist.

Und dann wird es auch für unsere begrenzte menschliche Logik nachvollziehbar, dass absolut alles von Gott – und damit nach unserem, sich an materiellen Dingen orientierenden Denken – aus dem “Nichts” gekommen ist.

Und hier kommen wir mit unserem menschlichen Verstehen dann an eine unüberwindliche Grenze, weshalb Fragen nach dem Zustand vor der Schöpfung sinnlos sind.

Bei der Speisung der Fünftausend (Lukas 9, 10-17), wo aus fünf Broten
und zwei Fischen soviel Nahrung wurde, dass es nicht nur für alle reichte, sondern sogar noch zwölf Körbe voll übrig blieben, geht es auch um eine
solche Schöpfung aus dem Nichts.

Ein Bekannter erzählte einmal, dass er als Konfirmand zu seinem Pfarrer
gesagt habe: “Also Herr Pfarrer, wenn ich alles glaube, aber so etwas, wie
das mit den fünf Broten und zwei Fischen, so etwas gibt es nun wirklich
nicht!” Und dieser Auffassung sei er noch heute.

Aber wenn ich bedenke, dass Gott alles aus dem Nichts geschaffen hat,
und für Gott kein Ding unmöglich ist, habe ich mit der Speisung der Fünftausend keine Probleme. Auch in unserem Leben kann Gott Wunder
wirken.

Jörgen Bauer