Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und
den anderen lieben, oder er wird an dem einen hängen und den anderen
verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.

Matthäus 6, Vers 24

Bis zum Ende der 37. Woche werden in Deutschland 72.150 Kinder durch
Abtreibung getötet.

In Belgien gibt es eine sehr liberale Regelungen hinsichtlich der “Sterbehilfe”.
Nach dem jüngsten Regierungsbericht werden täglich mindestens sechs
Menschen auf diese Weise getötet, wobei die Dunkelziffer höher sein dürfte.
Bereits eine Verschlechterung des Hörens, Sehens oder der Mobilität kann
als “unerträgliches Leid” angesehen werden. Eine Altersgrenze gibt es nicht.
Auch Kinder können “Sterbehilfe” erhalten.

In fernöstlichen Ländern arbeiten Näherinnen, wie Zwangsarbeiterinnen,
für Hungerlöhne, für die europäische Textilindustrie.

Tiere werden hierzulande in tierquälerischer Weise und in zum Teil völlig
unakzeptablen Verhältnissen, wie leblose Sachen, gehalten.

Die Antibiotika wird immer wirkungsloser, weil sich die Krankheitserreger
angepasst haben. Neuentwicklungen sind dringend erforderlich, wenn
nicht wieder Millionen von Mensche an Infektionskrankheiten sterben
sollen. Die Pharmaindustrie ist aber weitgehend aus der Forschung
ausgestiegen, weil derzeit nur hohe Kosten und keine Gewinne zu erwarten
sind.

Diesen Meldungen ist allen etwas gemeinsam:

Es geht auch um Geld, um den Mammon.

Menschen die nicht geboren werden oder “sozial verträglich abgehen”,
verursachen keine weiteren Kosten.

Textilien können, wie im Fall der Näherinnen, preisgünstig angeboten werden.
Entsprechendes gilt für die kostengünstige Fleischproduktion.

Die Gewinne der Pharmaunternehmen, stiegen zur Freude der Aktionäre,
jeweils stark an, nachdem man sich von der Antibiotikaforschung getrennt
hatte.

Aber können wir hier wirklich mit unseren Fingern auf andere zeigen? Ist es
nicht vielmehr so, dass sich die “Gescholtenen” nur “marktgerecht” verhalten,
also genau so, wie wir es uns wünschen und gern haben? Müssten wir nicht
zuerst unser Verhalten und unsere Ansprüche ändern?

Die andere Seite ist, dass es jede Menge von Vorschriften, Absprachen,
Vereinbarungen, Schutzvorschriften, Gütesiegel usw. gibt, die aber
allesamt sehr dehnbar sind und damit keinen Wert haben.

Und wenn mal wirklich streng kontrolliert und geprüft würde – sofern es
überhaupt Prüfer gibt – würde ein solcher schnell kaltgestellt werden, weil
er maßgeblichen Leuten auf die Nerven gehen müsste.

Und wem wollen wir dienen?

Jörgen Bauer