Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte dieser Welt und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.

Kolosser 2, Verse 8 und 9

Als ich gestern morgen den Predigttext zum Heiligen Abend las, der unter
anderem die obigen Verse enthält, fragte ich mich, wie das zum Heiligen
Abend passt, wo es bevorzugt um die Geburt des Erlösers geht.

Wie genau der Text zum Heiligen Abend passt, wurde mir bewusst, als ich nach der Bibellese die Tageszeitung aufschlug und die philosophisch-gutmenschlichen, religiös verbrämten Betrachtungen las, wie sie zu Weihnachten üblich sind, in denen es um Frieden, Freude, Hoffnung usw. geht.

Das ist ja alles richtig, nur bleibt es eben an der Oberfläche, und von daher eignet sich Weihnachten, wie zu lesen war, “auch als ein Fest für alle Menschen und Religionen”. Aber nur sofern man an der Oberfläche bleibt. Nicht aber wenn es um die eigentliche Weihnachtsbotschaft und um das Evangelium geht.

Da geht es um “Christ der Retter ist da!” Retter aus Tod und Vergänglichkeit,
der den Abgrund der Sünde, der uns von Gott trennt, überwunden hat und durch den wir das ewige Leben geschenkt bekommen, wenn wir sein Heilswerk
– für unsere Sünden gestorben und zu unserer Rechtfertigung auferstanden –
im Glauben annehmen. Jesus muss als der einzige Weg zu Gott groß gemacht werden!

Gleich auf einer der ersten Seiten der Zeitung äußerte sich eine promovierte und wissenschaftlich qualifizierte Theologin und Psychoanalytikerin zum Thema.

Für sie ist klar, dass “biblische Geschichten als Transportmittel für tiefe Wahrheiten dienen.” So ist, nach ihrer Ansicht, “das Weihnachtsfest voller Symbolkraft”.

Mit anderen Worten: Die biblische Geschichte muss nicht wahr sein. “Der Zauber dieser wunderbaren Legende”, so die Theologin, “zeigt dass Wendungen im Leben möglich sind”. Das ist es dann, was Hoffnung vermittelt, “eben so, wie die Tatsache, dass Gott im Unscheinbaren zu den Menschen kommt”.

Die Schlussfolgerungen als solche sind nicht falsch, aber eben nur die halbe
Wahrheit und eben deshalb verführerisch. Kurzum Philosophie und leerer Betrug gegründet auf die Lehre der Menschen. Und gerade davor warnt der
Apostel Paulus die Korinther und damit auch uns.

Und wie viele Predigten sind es, die über Weihnachten in diesem Sinne gehalten werden? Mit ein Grund, warum wir gottesdienstliche Veranstaltungen meiden und stattdessen in die Gemeinschaftsstunde gehen.

Rechte und rettende Predigt muss dem Hörer immer Jesus Christus als den Retter vor Augen führen, ohne den wir als verlorene Sünder ewig von Gott getrennt blieben. Es geht um sehr viel mehr, als um diesseitiges Friede, Freude, Eierkuchen. Es geht um die Ewigkeit und wo wir diese ohne Jesus zubringen müssten.

Und was dazugehört: Jetzt kommt Jesus als armes Kind in der Krippe. Beim nächsten Mal kommt ER als der Herr aller Herren und König aller Könige und zum Weltgericht.

Was nützen uns die schönsten philosophischen Betrachtungen, wenn sie uns nicht für Zeit und Ewigkeit gesunden lassen?

Und in Sachen der gelehrten Theologin fällt mir nur der Jubelruf Jesu ein:
“Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du dies den
Weisen und Klugen verborgen hast und hast es den Unmündigen offenbart.” (Matthäus 11, 25)

Und der Apostel Paulus schreibt:

“Denn weil die Welt, umgeben von der Weisheit Gottes, Gott durch ihre Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott wohl, durch die Torheit der Predigt selig zu machen, die daran glauben.” (1. Korinther 1, 21)

Von menschlicher Weisheit und Klugheit, die naturgemäß sehr begrenzt ist,
hält die Bibel ohnehin nicht sonderlich viel. Und das völlig zu Recht.

Um was wir bitten müssen, sind geisterfüllte Prediger, die erkannt haben um was es geht und deshalb Wegweiser auf Jesus Christus sein können. Was wir
am allerwenigsten brauchen, sind mit Menschenweisheit abgefüllte “TheologInnen”.

Jörgen Bauer