Ein Gott ein Vater aller, der da ist über allen und durch alle in allen.

Epheser 4, Vers 6

Ich bekomme zahlreiche Publikationen und Newsletter, darunter auch “Christ in der Gegenwart”. eine katholische Wochenzeitschrift aus Freiburg.

In dieser erschien mal ein riesiger Beitrag unter der Überschrift
“Gott neu denken”. Und das unter der Leitlinie:

“Von der Beantwortung der Frage nach Gott im Wandel von Zeit und wissenschaftlicher Erkenntnis hängt die Zukunft des Christentums ab. Gefordert ist ein intensives Neudenken der Gottesfrage und ein verändertes, behutsames Sprechen von Gott.” (Warum das so sein soll, und was das mit der Zukunft des Christentums zu tun hat, blieb mir allerdings unklar.)

In dem Beitrag wurden tiefschürfende Betrachtungen darüber angestellt, wie
man sich Gott vorzustellen hat, wobei die gelehrten Gottesvorstellungen
vergangener Jahrhunderte beschrieben wurden, die aus philosophischer
Sicht interessant sein mögen.

Fazit war dann aber, dass Begriffe wie “Vater”, “Herr”, “Richter”, “Allmächtiger” usw. also alles das, was die Bibel von Gott sagt, nicht mehr das ist, um in zeitgemäßer Weise von Gott zu sprechen.

Über diesen geistigen Erguss, war ich echt verwundert. Wenn wir eine Konkordanz zu Hand nehmen und das Stichwort “Gott” aufschlagen, haben wir eine große Fülle von Aussagen über Gott, in denen das Tun Gottes, als Schöpfer der Welt, Herr der Geschichte und universeller, allgegenwärtiger Regent beschrieben wird, der für die Gläubigen gleichzeitig Zufluchtsort, sicherer Hort und Vater ist.

Gott ist erfahrbar. In und an Seinen Werken erkennbar. Was bedarf es mehr?
Was sollen geistige Klimmzüge, wie z.B. dieser:

“In neuerer Zeit wird häufiger auf das Gott-Denken des jüdischen Philosophen Baruch Spinoza (1632-1677) aufmerksam gemacht. Dieser vertrat die Ansicht, dass es nur eine einzige, alles bedingende, absolute „Substanz“ gibt: Gott. Die geschaffenen Dinge seien keine selbstständigen Substanzen, sondern nur Bestimmungen – er spricht von modi – oder Erscheinungsformen des einen Absoluten.” Zitat Ende.

Nachdem zu Kommentaren eingeladen wurde, konnte ich nicht umhin, folgenden Kommentar abzugeben:

“Warum diese geistigen Klimmzüge? Die Gedanken der verschiedenen
Theologen aus unterschiedlichen Zeiten sind ja sehr interessant – aber
führen sie auch zu einem rettenden Glauben?

Mir fiel dazu nur Kolosser 2, Verse 8 und 9 ein: “Seht zu, dass euch
niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die
Lehre von Menschen und nicht auf Christus. Denn in ihm wohnt die
ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.”

Zu was brauchen wir ein neues Gottesbild? Wer meint davon hinge es
ab, hat nicht erkannt um was es geht. Es geht nicht um das Bild, dass
ich mir von Gott mache, sondern darum zu erkennen, dass ich als
natürlicher Mensch von Gott – egal wie dieser beschaffen sein mag –
getrennt bin, was den ewigen Tod zur Folge hat und dass es Christus ist,
der auch für meine Sünde gestorben und zu unserer Rechtfertigung auf-
erstanden ist. Das gilt es im Glauben anzunehmen. Es geht nach wie
vor nur um eines: “Lieber Gott mach mich fromm, dass ich zu dir in
den Himmel komm.”

Und der einzige Weg zurück zu Gott ist Jesus Christus. Das mag noch
so “altmodisch und überholt” sein, aber es ist zeitlos gültig, und das gilt
es den Menschen zu verkünden. Traurig, wenn das nicht mehr möglich sein
sollte. Was soll das Gerede von wissenschaftlicher Erkenntnis, gewonnen
von begrenzten, sterblichen Menschen, die das Denken nicht erfunden
haben und das wahre Wesen der Dinge nie erkennen werden, sich aber
für so klug halten, dass sie ein neues Gottesbild brauchen. Der Herr,
der im Himmel wohnt, lachet ihrer…

Ich brauche kein neues Gottesbild, sondern komme mit meinem himmlischen
Vater und meinem Herrn und Heiland Jesus Christus auch weiterhin gut zurecht. Auf die persönliche Beziehung zum dreieinigen Gott kommt es an, nicht auf distanzierte theologische Vorstellungen!”

Die Redaktion hat sich bedankt und mitgeteilt, dass sie meine Zuschrift aufmerksam gelesen hat, sie aber nicht alle Zuschriften veröffentlichen kann. Darauf mailte ich zurück: Nicht lesen, sondern beherzigen!

Was uns rettet sind nicht hochgestochene, tiefschürfende Betrachtungen und
gewundene Wortakrobatik aus distanzierter gelehriger Sicht, sondern der schlichte Glaube an den persönlichen Herrn, Heiland und Erlöser Jesus Christus.

Jörgen Bauer