Nur meinen Knecht Kaleb, weil ein andere Geist in ihm ist und er mir treu nachgefolgt ist, den will ich in das Land bringen, in das er gekommen ist,
und seine Nachkommen sollen es einnehmen.

4. Mose 14, Vers 24

Wie war das damals noch…?

Das Volk Israel stand nach einer langen Wüstenwanderung vor den Toren des
Landes, das Gott ihnen zum ewigen Erbe versprochen hatte. Auf Gottes Geheiß hin, sandte Mose 12 Männer aus, darunter Josua und Kaleb, die das Land erkunden sollten.

Nach vierzig Tagen kehrten die Kundschafter zurück, und ihr Bericht über die befestigten Städte und die Stärke des dortigen Volkes, ließ die Israeliten verzagen, sie brachen in lautes Jammern und Wehklagen aus und murrten gegen Mose.

Auch die intensiven Hinweise von Kaleb und Josua, auf die Zusage und den Beistand Gottes zu vertrauen, der ihnen, entgegen allem Augenschein, den Sieg schenken würde, konnte das jammernde und verzagte Volk nicht umstimmen. Und um ein Haar wären Josua und Kaleb noch gesteinigt worden.

Das Gericht Gottes bestand darin, dass das Volk weitere 40 Jahre in der Wüste ausharren musste und keiner, bis auf Josua und Kaleb, ins gelobte Land kamen. Alle die kleingläubig gejammert und gewehklagt und damit
Gott gelästert hatten, mussten vorher sterben.

Dieser Bericht ist deshalb von Interesse, weil sich solches bis heute wiederholt. Diese Geschichte fiel mir besonders nach der Wiedervereinigung Deutschlands ein.

So wie damals das Volk Israel bei jeder Schwierigkeit klagte, “ach wären wir doch in Ägypten – und damit in der Sklaverei – geblieben”, so hörte sich das auch in Deutschland an, wo die DDR-Verhältnisse manchem plötzlich ein einem verklärten Licht erschienen. “Ja, in der DDR war nicht alles schlecht”, hieß es.

Und wie sieht es bei uns Christen aus? Vertrauen wir auf die Zusagen und die
Gegenwart Gottes oder verzagen wir, wenn wir vor einem Berg scheinbar unlösbarer Aufgaben stehen?

Ist uns klar, dass unser Kleinglaube Gott mehr beleidigt als es der Unglaube der
Gottlosen tut? Und dass das was wir befürchten dann am ehesten eintrifft?

Wir dürfen darauf vertrauen, dass alles aus Gottes Hand kommt. Dass ER uns durch Dunkelheiten und tiefe Täler führt, aber aus diesen auch wieder heraus
ans Licht und endlich in die Herrlichkeit Gottes bringt. Davon zeugt das Wort Gottes und das bezeugt auch das Leben der Christen.

Die Dunkelheiten des Lebens haben ihre letzte Ursache in der gefallenen
Schöpfung, die sich von Gott gelöst und den Widersacher Gottes, den Mörder und Lügner von Anfang an, dadurch zum Fürsten dieser Welt gemacht hat.

Aber Jesus Christus ist in diese dunkle Welt gekommen und hat sich als der
Stärkere erwiesen. Zwar ist seine Herrschaft noch nicht für alle offenkundig, aber mit IHM an der Seite können wir tatsächlich über Mauern springen.
Mutiges Anpacken und etwas von dem Geist, der in Kaleb war, bewirkt Segen.

Jörgen Bauer