Was der Gottlose fürchtet, das wird ihm begegnen;

Sprüche 10, Vers 24

In der Psychologie gibt es den Begriff des “Erfüllungszwangs”. Das heißt,
dass die Furcht vor bestimmten Ereignissen diese dann tatsächlich
eintreten lässt. Im umgekehrten Fall kann Hoffnung dazu führen, dass
etwas ein gutes Ende nimmt. Nicht umsonst ist in der Bibel soviel von
hoffen und Hoffnung geschrieben.

Ich glaube, dass Pessimisten und Optimisten unbewusst bestimmte
Weichenstellungen vornehmen, ihr Verhalten danach ausrichten und
dann das bewusst oder unbewusst “ersehnte” Ereignis eintritt.

Von berufswegen habe ich immer wieder erlebt, dass Menschen befüchteten
eine bestimmte Krankheit zu haben oder an dieser zu erkranken.
Sie gingen von einem Spezialisten zum nächsten, aber keiner konnte ihre
Befürchtungen bestätigen. Und niemand konnte sie von ihren Ängsten
heilen, weil alle Spezialisten sie angeblich nicht verstanden und “keine
Ahnung hatten”. Der Zweifler findet immer wieder Gründe und Symptome,
die seinen Ängsten Nahrung geben. Das kann auch mal zu einem tragischen Ende führen.

Ein Bedenkensträger kann sich nicht entscheiden.

Ich hatte mal einen netten jungen Mann in meinem Kundenkreis, dem
eine Schizophrenie attestiert worden war. Ich fragte daraufhin den
Arzt, ob das wirklich sein kann.

Der Arzt berichtete, dass sein Patient seit einem Jahr sein Zimmer renovieren
will, was ihm, trotz gründlicher Planung, aber einfach nicht gelingt, weil er immer dann, wenn er einen Plan gemacht hat, sofort wieder Zweifel bekommt, alles wieder umwirft und das Spiel von neuem beginnt. Und so geht es ihm,
bei allem was er tut, was ihn praktisch handlungsunfähig macht.

Wie gut, wenn wir uns entscheiden und eine Sache beginnen können, auch eingedenk dessen, dass es eine 100%ige Sicherheit nicht geben kann,
sondern immer und überall ein Restrisiko bleibt.

Kommt das irgendwie bekannt vor?

Jörgen Bauer