Ist etwa ein Unglück in der Stadt, das der Herr nicht tut?

Amos 3, Vers 6

Die Corona-Pandemie war kaum ausgebrochen, als sich gläubige, bibeltreue
Christen sofort mit der Frage befassten, was Corona mit Gott zu tun hat,
wobei man durch das Aneinanderreihen biblischer Aussagen zum dem
Schluss kam, dass Corona das Gericht Gottes für unseren Abfall und
die Zunahme des Unglaubens ist.

Dieses Bilanzdenken ist nicht mein Fall. Ich erinnere mich hier an Aussagen
wie diese, dass ein schweres Unglück “die Strafe Gottes dafür ist, weil
er als Katholik eine Evangelische geheiratet hat” oder “weil er nicht wunschgemäß Priester wurde”.

Im Falle des Blindgeboren fragen die Jünger den Herrn Jesus, ob der
Blindgeborene oder seine Eltern gesündigt haben (Johannes 9, 2).

Eines aber ist für mich sicher, nämlich, dass Gott in allen Katastrophen und
persönlichen Schicksalsschlägen an unsere Herzenstür klopft, um uns zur
Besinnung zu bringen.

Bei mir war es eine chronische Erkrankung, die sich gut handhaben lässt,
bei mir aber zu einem totalen Umdenken mit völlig neuen Wertmaßstäben
führte, wobei ich wieder damit anfing Gott als tatsächlich existierend
anzusehen. Dadurch kam ich dann neuerlich zum Glauben an IHN und an
das Evangelium. In den Bibelstunden bei Chrischona wurden mir die Grundlagen des Glaubens vermittelt, die mir bis dahin noch gar nicht aufgegangen waren. In der Kirche hatte ich das vorher nie gehört.

Gott ist kein Weihnachtsmann, dazu da unsere Wünsche zu erfüllen.
Als Herr der Welt und Schöpfer aller Dinge, kann ER auch Unglück wirken,
und niemand kann IHM wehren.

Aber wenn wir auf IHN vertrauen, dürfen wir damit rechnen, dass uns letztlich
alles zum Gutem dienen muss.

Wenn von der Corona-Pandemie Impulse ausgehen, die nach Gott fragen lassen, dann wir diese Pandemie nicht vergeblich.

Jörgen Bauer