So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden.

Apostelgeschichte 3, Vers 19

Buße und Bekehrung heißt Umkehr. Wir sollen nicht mehr an das Diesseitige
gebunden bleiben und darin unseren Lebenssinn sehen, sondern zu Gott
und den Glauben an IHN umkehren, so wie es uns im Evangelium gelehrt
wird, damit unser Verhältnis zu Gott bereinigt wird und wir das Ewige Leben
erlangen, über das der Tod keine Macht mehr hat.

Hinsichtlich der Bekehrung und Umkehr zu Gott, gibt es unterschiedliche
Vorstellungen, und ich will hier mal ein satirisches Gedicht aus einer
Jugendzeitschrift einfügen, das aufzeigt, was unter Bekehrung nicht zu
verstehen ist:

“Bekehrliches

Es war ein Mensch, wie du und ich.
Doch als er sich bekehrte, glich er darauf sich selbst nicht mehr.
Wo er sonst lachte, schwieg er nun, ließ sämtliche Begierden ruhn,
das heißt, er mühte sich darum.
War ihm doch zu dem Zeitpunkt klar: nur der ist heilig und ein Christ,
der nie so auftritt, wie er ist.
Es musst alles anders sein. Das Hauptwort ‘Mensch’ schrieb er nun klein.
Mensch war er nicht, er war Asket.
Doch leider der, der sich umdreht und: ‘Spieglein, Spieglein an der Wand,
wer ist so fromm, wie ich im Land?’
Die Heiligung mit Seelenqual ward höchste Lust im ‘Jammertal’.
Weit abgesondert von der Welt erwuchs dezent-verkrampft ein Held.
Nichts gegen Held und Heiligkeit! Doch mein ich fast, es wäre Zeit,
zunächst ganz einfach Mensch zu sein; denn dazu schuf uns Gott allein,
dass wir als Menschen ihn verehren, und eben das heißt: sich bekehren.”

Entnommen habe ich das dem Andachtsbuch “Ich habe eben noch mit
IHM gesprochen”, 365 Andachten, von Reinhold Ruthe.

So, wie in dem satirischen Gedicht dargestellt, soll es natürlich keinesfalls sein,
weil wir weiterhin Menschen bleiben und unsere Orginalität nicht aufgeben
müssen. Wir sollen keine “christlichen Typen” werden, die bereits an ihrer
Kleidung und Verklemmung erkennbar sind.

Was nachdenklich stimmt ist, dass es wohl Christen gibt, die durch ein
absonderliches Verhalten auffallen, und das ist nicht gut.

Wenn wir auffallen sollen, dann dadurch, dass wir in wohltuender und
einladender Weise anders sind und so Menschen zu unserem Glauben
hinführen können. Dazu wolle uns Gott die Fülle Seines Geistes geben.

Jörgen Bauer