Ihr Abtrünnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft
mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.

Jakobus 4, Vers 4

Ist Gott ein Feind der Welt? Natürlich nicht. In seiner Liebe zur Welt hat Gott
seinen Sohn in die Welt gesandt.

Der Begriff “Welt” wird in einem unterschiedlichen Sinne gebraucht. Wenn vom Satan als dem Fürsten dieser Welt geschrieben steht, dann ist diese Welt
zwar auch Gottes Schöpfung, die allerdings vom Feind besetzt ist. Freundschaft zu dieser Welt, die darin besteht, dass man sich dieser Welt anpasst, in dem man auf dem breiten Weg mitläuft, führt zur Feindschaft mit Gott und damit zur Zielverfehlung des gesamten Lebens.

Während der Fahrt im Auto haben wir immer das Radio an und hören SWR 4,
– Leitspruch: “Da sind wir zuhause”. Dort kommt die Unterhaltung nebst Musik, die uns zusagt. Anlässlich eines Kirchentages wurde, schon vor einigen
Jahren, das bei der Auftaktveranstaltung beabsichtigte Opfergedenken angekündigt.

Solches bleibt mir besonders dann in Erinnerung, wenn der Eindruck entsteht, dass das Thema, wieder einmal in typischer Weise, erheblich verfehlt wurde.

Wer nun meinte, dass dabei der weltweit verfolgten und existenziell ebenso erheblich bedrohten Christen gedacht wurde, von denen Open Doors
laufend berichtet, sah sich getäuscht. Und um was ging es dann? Richtig! – um Homosexuelle, die unter der Nazidiktatur zu leiden hatten und der endlich einmal gedacht werden musste. Hatte denn sonst niemand unter der Nazidiktatur zu leiden?

Und so ging es dann weiter. Nicht nur den “Sexuellen (Fehl)Orientierungen”
und den entsprechenden Forderungen wurde breiter Raum eingeräumt, sondern auch interreligiösen Angeboten.

Bei einer “muslimischen Bibelarbeit” (ein Widerspruch in sich) trat eine türkisch-stämmige Folkloresängerin auf, welche die Kirchentagsbesucher dazu einlud, mit ihr in das Lied “La ilaha illa Allah” (“Es gibt keinen Gott außer Allah”) einzustimmen. Dass Allah – bei Licht besehen – mit dem Fürsten dieser Welt identisch ist – schien niemand zu bemerken.

Nicht gut kamen die “Fundamentalisten” weg, die “runtergemacht” wurden.
Dafür erklärte der Pfarrer einer Stuttgarter Kirche, dass Jesus keine
Wunder vollbracht habe und die Verkündigung “wissenschaftliches Niveau”
erreichen müsse. Im Klartext, dass das, was wir nicht begreifen können,
geleugnet wird.

Ganz sicher glauben alle, die am Kirchentag teilgenommen haben, irgendwie
an Gott, und ganz sicher kam es auch zu sehr interessanten Gesprächen
über den Glauben. Und sicher gab es auch viele anregende Diskussionen, und es mag auch sehr spirituell und erbaulich zugegangen sein.

Entscheidend ist aber nicht, dass man glaubt und dass religiöse Gefühle befriedigt werden, sondern was man glaubt und ob es ein rettender Glaube ist.

Rufe zur Umkehr oder gar der Gerichtsernst Gottes passen nicht zu einer Veranstaltung, die nicht unter dem Wort Gottes bleibt, sondern sich über dieses stellt. Zugelassen waren deshalb auch nur solche Gruppierungen,
die die “Harmonie” nicht störten.

Was hier ablief ist kein Einzelfall, sondern führt anschaulich und überzeugend vor, wie Freundschaft zur Welt und damit die Feindschaft zu Gott aussieht.
Aber das ist nichts Neues. Der Abfall von Gott und der Götzendienst, von
dem insbesondere das Alte Testament berichtet, haben ein lange und unselige
Tradition. Wir erfahren aber auch, wie Gott des sieht und welche Folgen das
hat.

Und hier dürfen wir uns keinesfalls anpassen! Es muss vielmehr darum gehen,
die Gläubigen zu stärken!

Denn als Christen müssen wir gegen den Strom schwimmen, unbequem sein und Widerspruch hervorrufen. Denn an Jesus Christus scheiden sich die Geister!

Letztlich geht es um die stete Umkehr von falschen Wegen, die im Herzen des
einzelnen anfängt, um danach nach Außen zu wirken.

“Damit wir klug werden”, lautete die damalige Kirchentagsparole. Das Thema
wurde wohl grundlich verfehlt! Unpassend, unpassender, Kirchentag, hätte wohl besser gepasst!

Jörgen Bauer