Welcher (Jesus) ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.
Römer 4, Vers 25

Ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.
Hebräer 9, Vers 22

Und jeder Priester steht Tag für Tag da und versieht seinen Dienst und bringt oftmals die gleichen Opfer dar, die doch niemals die Sünden wegnehmen können. Dieser (Jesus) aber hat ein Opfer für die Sünden dargebracht und sitzt nun für immer zur Rechten Gottes.
Hebräer 10, Verse 11 und 12

Dazu meinte vor einiger Zeit Propst Horst Gorski, jetzt Vizepräsident des Kirchenamtes der EKD:

Der Tod Jesu war nicht notwendig, damit Gott sich mit uns versöhnt. Die Behauptung einer solchen Notwendigkeit ist eines der größten Missverständnisse der christlichen Geschichte. Versöhnung kann auch einfach aus Liebe und in einem Akt der Zuwendung geschehen.

Damit stellte sich Horst Gorski gegen das gesamte Zeugnis der Schrift und beweist, dass er nicht das Geringste von der absoluten, unnahbaren Heiligkeit, Gerechtigkeit und Majestät Gottes begriffen hat, die von der Schrift selbst immer wieder bezeugt wird.

Nach wie vor wird nicht erkannt, um was es im Christlichen Glauben geht,
weil die Worte Jesu und die biblischen Aussagen, auch im Sinne einer
Morallehre interpretiert werden können, durch die wir zu einem “anständigen,
mitmenschlichem Verhalten” gebracht werden sollen.

Das kann aber nur die halbe Wahrheit sein, weil es zu allererst um die
Versöhnung mit Gott geht, um als deren Folge die Werke des Glaubens zu vollbringen, ohne die der Glaube tot bliebe.

Mit der Auffassung, dass es beim Christentum in ein, nach bürgerlichen
Maßstaben anständiges Leben geht, steht Gorski nicht allein.

Wir lesen in der Bibel, dass um Gott schrecklicher Glanz ist, dass keiner der Gott sieht am Leben bleibt und dass es schrecklich ist, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen, weil der Sünder in der Gegenwart Gottes, wie Butter an der Sonne, vergehen müsste. Die Gegenwart Gottes bewirkt deshalb Erschrecken. Wenn vom Nahen Gottes oder von einer himmlischen Erscheinung berichtet wird, entnehmen wir der Bibel, dass dem /den Menschen zuvor gesagt werden muss: “Fürchte(t) dich / euch nicht!”

Wie viele leugnet Gorski den unüberbrückbaren Abgrund zwischen Gott und dem Sünder. In gnädiger Herablassung hat sich Gott in Jesus Christus
uns zugewandt und diesen Abgrund überbrückt. Gott zeigt seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren, lesen wir. Dadurch gehen wir frei aus und müssen das Opfer Christi nur noch als für uns geschehen, gelten lassen.

Schon Bonhoeffer hielt nichts von der billigen Gnade, die Gorski verkündet,
und die aus Gott einen “Kumpel” macht, der mit uns nach dem Motto “Pack
verschlägt sich, Pack verträgt sich” verfährt. Einen solchen Gott kann man
nicht ernst nehmen. Und wie aus den Worten Gorskis erkennbar, nimmt auch
er Gott nicht ernst.

Gott möge uns vor den blinden Blindenführern bewahren, den geistlich Blinden die Augen öffnen und uns selbst vor Blindheit bewahren.

Jörgen Bauer