Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, da begegnete uns eine Magd, die hatte einen Wahrsagegeist und brachte ihren Herren viel Gewinn ein mit ihrem Wahrsagen. Die folgte Paulus und uns überall hin und schrie: Diese Menschen sind Knechte des allerhöchsten Gottes, die euch den Weg des Heils verkündigen. Das tat sie viele Tage lang. Paulus war darüber so aufgebracht, dass er sich umwandte und zu dem Geist sprach: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, dass du von ihr ausfährst. Und er fuhr aus zu derselben Stunde.

Apostelgeschichte 16, Verse 16 bis 18

Für viele “modernen und aufgeklärten” Menschen ist ein solcher Bericht, wie oben, eine Zumutung. Wer die Welt als ein kausal geordnetes System aus Ursache und Wirkung versteht, in der man sich einer Sache erst dann sicher sein kann, wenn sie stichhaltig, will heißen mit menschlichen Methoden,
bewiesen ist, für den ist das, was hier berichtet wird, Unsinn.

Man wird deshalb versuchen, diesen Bericht “psychologisch”
zu erklären und dabei das Eigentliche und Brisante dieses Geschehens nicht erkennen.

Trotzdem haben Wahrsager bis heute Konjunktur, und es gibt unter ihnen ganz gewiss nicht nur Quacksalber, sondern Leute, die “wirklich etwas können”, also über Gaben verfügen, die
für uns völlig irrational sind.

Dass die Dinge rational sein müssten, ist allerdings “nur” eine Forderung des menschlichen Verstandes, dem tatsächlich
keine Realität zukommt.

Ein Wahrsagegeist ist immer von “unten” und nicht zu verwechseln mit der durch den Geist Gottes gewirkten
Prophetie.

Aber warum bestätigt der teuflische Wahrsagegeist, dass
Paulus und seine Begleiter Knechte des allerhöchsten Gottes
sind, die den Weg zum Heil verkünden?

Müsste Paulus für diese “Reklame” nicht “dankbar” sein?

Hier kann es nur ein “Nein” geben. Abgesehen davon, dass der Wahrsagegeist missverständlich vom “allerhöchsten Gott” – das könnte auch ein Götze der römischen oder griechischen Götterwelt sein – und nicht von Jesus spricht, wäre es absolut selbstzerstörerisch und kontraproduktiv, die Verkündigung
des Evangeliums mittels okkulter Methoden und damit mit teuflischen Mitteln zu betreiben.

Welcher Eindruck müsste da bei den Menschen entstehen,
denen das Evangelium verkündet werden soll?

Bis heute gilt, dass es keine Gemeinschaft mit den Mächten
der Finsternis geben kann. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit Kräften, die sich als “christlich” tarnen und “christlich”
oder “religiös fromm” geben. Hier ist nach wie vor Wachsamkeit gefordert.

Auch Jesus lehnte das ab und würdigte die Dämonen, die IHM
in Besessenen gegenübertraten keines Wortes.

Auch Paulus lässt sich auf nichts ein, sondern gebietet dem Wahrsagegeist, im Namen Jesu, aus der Magd auszufahren.

Bis heute ist es so, dass die Mächte der Finsternis weichen müssen, wenn ihnen vollmächtig im Namen Jesu geboten wird.

Wir können daraus erkennen, dass es keine Gemeinschaft mit gott- und christusfeindlichen Kräften geben kann und hier eine Grenze zu ziehen und einzuhalten ist.

Jörgen Bauer