Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.
Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen; und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden.

1. Mose 12, Verse 1 bis 3

Das ist eine Geschichte, die mich immer wieder beeindruckt,
seit sie mir diese das erste Mal in der Christenlehre
nahegebracht wurde.

Ich stelle mir dann immer vor, wie das damals wohl gewesen
sein mag.

Von Haran bis ins Land Kanaan ist es heute ein Katzensprung – aber damals war das eine beachtliche Strecke. Und wenn
ich daran denke überkommt mich immer so etwas wie Reise- und Abenteuerlust.

Für Abram wird sich das allerdings ganz anders dargestellt haben.

Er gab seine gesamte bisherige Existenz und alle Sicherheiten
auf, um sich tatsächlich auf ein Abenteuer mit ungewissem Ausgang einzulassen, wobei er einzig und allein auf Gottes
große Zusagen vertraute.

Dazu gehört schon was!

Zwar gab und gibt es bis heute Vergleichbares, denkt man an Auswanderung, an Flucht oder Vertreibung, wo man alles
hinter sich lässt oder gezwungermaßen hinter sich lassen
muss – aber das, was Abram tat und mit Gott erlebte, lässt
sich mit all dem nicht vergleichen.

Denn hier ging es nicht um ein persönliches Schicksal unter Tausenden von anderen, sondern um einen Neuanfang Gottes
mit der Menschheit, der letztlich auf die Menschwerdung unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus und damit auf unsere
Erlösung hinauslief.

Warum gerade Abram dazu ausersehen wurde, der Anfänger
eines neuen Zeitalters zu sein, wissen wir nicht. Aber durch seinen Glaubensgehorsam wurde Abram zum Stammvater
des Volkes Israel und damit unseres Heilandes Jesus Christus.

Das was Gott Abram an Segen zusagte hat sich auf vielfältige Weise bis heute erfüllt und erfüllt sich noch. In seinem Glaubensgehorsam ist Abram für uns bis heute ein Vorbild
und als Christen sind wir im Glauben Abrams Kinder.

Wie wäre die Geschichte verlaufen, wenn Abram dem Ruf
Gottes nicht gefolgt wäre? Zwar hätte Gott auch hierfür eine Lösung gehabt; die Abramsgeschichte zeigt aber, dass Gott
die Menschen in sein Heilshandeln einbezieht, weshalb es bis heute auch auf jeden von uns ankommt.

Zwar ist nicht zu erwarten, dass einem von uns eine vergleichbare Aufgabe wie Abram übertragen wird, aber soviel
ist sicher, dass Gott auch mit einem jeden von uns sehr vieles und Entscheidenden bewegen kann, wenn wir uns von IHM
in Dienste nehmen lassen.

Die Geschichte der Christenheit ist voll von solchen Zeugnissen.

Und so wie Gott Abram überreich gesegnet hat, segnet ER
auch uns, wenn Sein Ruf an uns ergeht und wir diesem Ruf folgen.

Jörgen Bauer