Als nun die Morgenröte aufging, drängten die Engel Lot zur Eile und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, damit du nicht auch umkommst in der Missetat dieser Stadt.
Als er aber zögerte, ergriffen die Männer ihn und seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der HERR ihn verschonen wollte, und führten ihn hinaus und ließen ihn erst draußen vor der Stadt wieder los.

1. Mose 19, Verse 15 und 16

Gottes Handeln ist für uns immer wieder erstaunlich und überraschend und nicht vorhersehbar. Gott ist auch hier
frei und souverän und keinem Gesetz unterworfen.

Lot, der Neffe Abrahams, lebte in Sodom, einem Sündenpfuhl,
in dem er sich trotzdem recht wohl fühlte. Vermutlich hatte
er sich dort gut eingerichtet und machte mit den Sodomitern gute Geschäfte. Das würde zu Lot gepasst haben, von dem
aus 1. Mose 13 bekannt ist, dass er angebotene Vorteile zu nutzen wusste.

Trotzdem war Gott entschlossen, Lot, mitsamt seiner Familie,
vor dem Untergang zu retten. Auch die Schwiegersöhne Lots,
in spe, hätten gerettet werden können, wenn sie auf die Warnung Lots gehört hätten. Aber es war ihnen lächerlich,
wie es einige Verse zuvor zu lesen ist.

Die Männer, die zu Lots Schwiegersöhnen werden sollten, ließ Gott in den Untergang laufen. Lot und die Seinen aber nicht.
Sie wurden vielmehr mit Gewalt aus der Stadt gerettet, in der
es ihnen so gut gefiel.

Lag das an der Fürbitte Abrahams, der Gott darum bat die Gerechten in Sodom zu bewahren, oder daran, dass Lot ein
Neffe Abrahams war, dem Abrahams Treue Gott gegenüber angerechnet wurde oder war Lot “besser”, als die übrigen Bewohner Sodoms? Wir wissen es nicht.

Wir können daran nur soviel erkennen, dass es ausreicht ein
Lot zu sein, um gerettet zu werden.

Das ist tröstlich für uns, weil wir in manchen Dingen sicher
ganz ähnlich, wie Lot, sind. Auch wir haben uns in einer Umwelt, von der wir annehmen müssen, dass sie unter dem Zorn Gottes steht, gut eingerichtet.

Auch wir würden zögern unser Heim und unsere gewohnte Umgebung zu verlassen, wenn uns ein hereinbrechende Gericht Gottes angekündigt würde. Und auch wir müssten mit Gewalt, oder besser, durch das Eingreifen Gottes, aus dem Untergang herausgerettet werden, spätestens dann, wenn es um das
letzte Gericht geht.

Denn der Untergang von Sodom und Gomorra, der tatsächlich
so, wie berichtet, stattgefunden hat, ist nur ein Abbild des Endgerichts über die gefallene Welt.

Eine Vorstellung ist, dass es in der Umgebung von Sodom und Gomorra zahlreiche Ölquellen und ausströmendes Erdgas gab,
aus dem sich ein explosives Aerosol entwickelte, bei dem ein Funke genügte, um das Ganze zur Explosion zu bringen. (Vergleichbares gibt es heute als “Aerosolbombe”, oder auch
“Höllensonne” – eine Waffe, über die auch Putin verfügt –
bei der über einer größeren Fläche ein explosives Gemisch zerstäubt und anschließend gezündet wird, was nicht nur wegen des Feuerballs niemand überlebt, sondern auch deshalb, weil der gesamte Luftsauerstoff verbraucht wird.)

Aus Sodom und Gomorra konnte man noch entrinnen. Beim Weltgericht ist das nicht mehr möglich. Hieraus können wir uns nur von Gott retten lassen, so wie Lot damals gerettet wurde.

Das Einzige was wir dazutun können ist, auf Warnungen zu
hören und Gottes großen und kleinen Rettungsversuchen nicht
zu widerstehen, wenn er uns bewahren oder aus einer Gefahrenlage retten will. Es muss ja nicht immer gleich das Endgricht sein.

Jörgen Bauer