Matthäus 27, 15-30 Jesu Verurteilung und Verspottung

Nun war es üblich, dass der Statthalter jedes Jahr zum Passafest einen Gefangenen freiließ, den das Volk selbst bestimmen durfte. Damals saß gerade ein berüchtigter Aufrührer namens Jesus Barabbas im Gefängnis. Da fragte Pilatus in die Menge, die sich versammelt hatte: “Wen soll ich euch losgeben – Jesus Barabbas oder Jesus, den man den Messias nennt?”
Er wusste ja, dass sie ihm Jesus nur aus Neid ausgeliefert hatten.
Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ seine Frau ihm ausrichten: “Lass die Hände von diesem Mann, er ist unschuldig! Seinetwegen hatte ich heute Nacht einen schlimmen Traum.”
Doch die Hohen Priester und Ratsältesten hetzten die Menge auf, die Freilassung von Barabbas und die Hinrichtung von Jesus zu fordern.
Der Statthalter fragte: “Wen von beiden soll ich euch freigeben?” – “Barabbas!”, schrien sie. “Was soll ich dann mit Jesus tun, der Messias genannt wird?” – “Kreuzigen!”, schrien sie alle. “Aber warum?”, fragte Pilatus. “Was hat er denn verbrochen?” Doch sie schrien nur noch lauter: “Kreuzige ihn!”
Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte und der Tumult immer schlimmer wurde, ließ er sich Wasser bringen. Vor den Augen der Menge wusch er sich die Hände und sagte: “Ich bin schuldlos am Tod dieses Mannes! Das müsst ihr verantworten!” Da schrie das ganze Volk: “Die Schuld an seinem Tod soll auf uns und unsere Kinder fallen!”
Daraufhin gab Pilatus ihnen den Barabbas frei. Jesus aber ließ er mit der schweren Lederpeitsche geißeln und übergab ihn dann den Soldaten zur Kreuzigung. Die führten ihn zunächst in den Palast des Statthalters, das sogenannte Prätorium, und riefen die ganze Mannschaft zusammen. Sie zogen ihn aus und hängten ihm ein scharlachrotes Gewand um. Dann flochten sie eine Krone aus Dornenzweigen und setzten sie ihm auf. Schließlich drückten sie einen Stock in seine rechte Hand, salutierten und riefen: “Sei gegrüßt, König der Juden!” Sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock aus der Hand und schlugen ihn damit auf den Kopf.

Matthäus 27, 15-30
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