Das Kreuz sortiert unsere Werte

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Hier sortiert das Kreuz unsere Werte neu: Was wir für Stärke, Erfolg und Sinn halten, wirkt plötzlich anders. In einer Welt, die auf Reichweite, Leistung und Selbstoptimierung setzt, zeigt Jesus am Kreuz eine Gegenlogik – Liebe statt Selbstdarstellung, Hingabe statt Härte, Hoffnung mitten in der Schwachheit. Der Apostel Paulus nennt das „Wort vom Kreuz“ Gottes Kraft (1. Korinther 1, 18). Das ist keine religiöse Deko, sondern die Mitte des Evangeliums. Genau dort, am Kreuz, werden unsere Maßstäbe geprüft – Identität, Freiheit, Gerechtigkeit, wie wir mit Fehlern umgehen und wie wir anderen begegnen.

Was, wenn wahre Größe nicht im Gewinnen, sondern im Dienen liegt? Was, wenn Heilung beginnt, wo wir nicht mehr glänzen müssen? Wenn du spürst, dass die gängigen Rezepte erschöpfen, dann zeigt sich, warum das Kreuz heute aktueller ist denn je.

Das „Wort vom Kreuz“ klang damals und auch heute für viele wie Unsinn. In einer Welt, die Likes, Erfolge und starke Bilder liebt und in der scheinbar der Stärkere oder Mächtige siegt, wirkt ein Mensch am Kreuz angenagelt wie die ultimative Niederlage. Doch für alle, die Gott vertrauen, steckt darin Gottes Kraft. Genau da, wo alles schwach und verletzlich aussieht, zeigt Gott seine größte Stärke.

Das Kreuz wirkt für viele wie eine „Dummheit“, weil es der gewohnten Denke widerspricht: Wir Menschen sind darauf trainiert zu glauben, nur wer stark auftritt, zählt. Wir meinen, Rettung muss man sich selbst verdienen und wir lassen uns schnell überzeugen von dem, was glänzt und nach Gerechtigkeit klingt. Ein Leidender oder Hilfsbedürftiger passt nicht in dieses Raster. Ein Retter, der sich hingibt und aufopfert, erst recht nicht.

Schon damals stolperten Fromme darüber und sagten „Das kann nicht von Gott sein!“. Die Gebildeten lachten: „Ein Gott am Holz? Unlogisch!“. Aber hier gilt, wer nicht will, wird es auch nicht verstehen und als Dummheit abtun.

Für den Glaubenden ist das Kreuz dagegen eine Kraft Gottes. Also Kraft, die wirklich etwas verändert. Die Schuld wird nicht weggeredet oder vertuscht, sie wird getragen – dein Gewissen bekommt festen Boden, denn Vergebung hat einen Preis. Und dieser Preis ist bereits bezahlt worden. Die Spirale aus Gewalt, Lüge und Angst läuft ins Leere – Jesus siegt nicht mit Gegengewalt, sondern mit hingebender Liebe und nimmt dem Bösen die Bühne. Und weil Menschen innerlich erneuert werden, drehen sie sich nicht mehr um sich selbst. Nicht mehr um die eigenen Ängste, eigenen Krankheiten und eigenen Sorgen. Wer erfährt, dass Gott sich für ihn hingibt, muss auch nicht mehr dauernd glänzen oder sich selbst retten. Dieser Mensch wird frei, um zu lieben und den Mitmenschen zu sehen.

Das Böse kommt verlockend und raffiniert. Manchmal sogar fromm verpackt im Internet. Manche tragen prominent ein Kreuz an ihrem Hals und andere sprechen davon, die heilige christliche Nation zu retten. Aber genau da kann sich das Böse leicht tarnen. Das Kreuz entlarvt es. Weil echte, demütige, vergebende Liebe ohne Berechnung nicht sich selbst meint.

Wer wirklich gerettet werden möchte, dem schenkt Gott das nötige Verstehen, um die Tiefe und Weisheit zu verstehen. Darin liegt ein Trost. Nimm ruhig Gottes Trost persönlich an – nicht, um dich über andere zu stellen, sondern um frei zu werden und andere zu lieben. Denn wer weiß, dass die Zusage gilt, muss nicht mehr um Aufmerksamkeit kämpfen oder ständig recht behalten. Er kann dienen, vergeben, neu anfangen.

Das Kreuz stellt unsere Werteordnung auf den Kopf: Stärke zeigt sich in der Liebe, die bleibt; Größe zeigt sich im Dienen; Sieg zeigt sich in der Bereitschaft, sich für andere „klein“ zu machen. In einer Kommentarspalte, die schnell verächtlich wird, bedeutet „am Kreuz bleiben“ nicht zurück zu schießen, sondern wahr und freundlich reden. In politisch aufgeheizten Zeiten gilt es, nicht die eigene Seite vergöttern, sondern der Wahrheit und der Würde aller treu bleiben. In wirtschaftlicher Unsicherheit heißt es: nicht in Panik verfallen, sondern teilen, was man hat, und auf Gottes Versorgung bauen.

Wenn du deinen Glauben prüfen willst, schau, wie du über Menschen denkst, die nicht in dein Raster passen – genau dort sortiert das Kreuz unsere Werte. Begegnest du ihnen mit Härte oder mit der barmherzigen Wahrheit, mit der Jesus dir begegnet? Mach heute einen kleinen Schritt der Liebe: zuhören, verzeihen, ehrlich und freundlich sprechen.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Die Botschaft vom Kreuz ist nämlich für die, die ins Verderben gehen, eine Dummheit, aber für uns, die gerettet werden, ist sie Gottes Kraft.

1. Korinther 1, 18