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Es gibt Dinge, die kann man ertragen. Auch wenn es sehr persönlich wird. Man kann es hinnehmen, wenn einem Besitz genommen wird, wenn der eigene Ruf leidet oder sogar das eigene Leben bedroht ist. All das ist schwer, aber wenn es sein muss, können wir es erdulden. Doch eines dürfen und werden wir uns nicht nehmen lassen: das Evangelium, unseren Glauben und Christus selbst. Das ist eine Grenze, die wir nicht überschreiten werden.

Manche mögen mich deshalb als stur, trotzig oder eigensinnig bezeichnen – und weißt du was? Das ist vollkommen in Ordnung! Ich sage es hier ganz offen: Ja, in dieser Sache bin ich unbeugsam. Ja, ich bin entschlossen. Ja, ich werde nicht nachgeben – und wenn es die ganze Welt von mir verlangt. Mein Glaube ist nicht verhandelbar.

Auch heute stehen Christen vor der Herausforderung, wem sie folgen sollen: den gesellschaftlichen Normen, dem Druck von Autoritäten oder dem, was sie als Gottes Willen erkannt haben? Es ist oftmals nur traurig, wie verrückt die Welt spielt. Aber das Evangelium gibt uns Halt und Trost und Orientierung.

Die Bibel ruft uns dazu auf, Gott an die erste Stelle zu setzen. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir uns grundsätzlich gegen jede menschliche Autorität auflehnen. Viele Dinge stehen vielleicht gar nicht im Widerspruch zu dem, was Gott möchte und wir erkennen es nicht sofort. Vielmehr geht es darum, eine klare Grenze zu ziehen, wenn weltliche Gebote oder gesellschaftliche Trends klar im Widerspruch zu Gottes Wort stehen. Aber Achtung! Nicht gleich ins andere Extrem driften. Es geht hier nicht darum, Gottes Himmelreich auf dieser Erde zu verwirklichen und eine Gesellschaft mit christlichen Werten durchzusetzen. Nein. Es geht darum, dass wenn die weltlichen Gebote von mir eine Abwendung von Gott und seinen Geboten erfordern, ich dann zu meinem Gott stehe.

Ein starkes Beispiel für Gehorsam gegenüber Gott trotz menschlicher Verbote ist Daniel. Er diente dem babylonischen König treu, doch als ein Gesetz erlassen wurde, das es verbot, jemand anderen als den König anzubeten, hielt Daniel an seiner Gewohnheit fest, dreimal täglich zu Gott zu beten (Daniel 6,11). Er hätte sich verstecken oder sein Gebet einstellen können – doch er blieb Gott treu und hielt an seiner Gewohnheit fest, trotz der tödlichen Gefahr. Sein Vertrauen wurde belohnt: Gott rettete ihn aus der Löwengrube und bewies damit seine Macht. Daniels Geschichte zeigt, dass Gottes Schutz und Segen oft dort sichtbar werden, wo Menschen mutig ihren Glauben leben.

Natürlich gibt es Situationen, in denen wir nachgeben und Kompromisse eingehen sollten. Genau genommen sogar sehr viele Situationen. Die Liebe, die alles erträgt, glaubt und hofft, sie kann nachgeben und soll es auch tun. Aber der Glaube? Nein! Der Glaube kann nicht und darf nicht weichen. Denn wenn wir ihn aufgeben, geben wir unser Fundament auf. Wir müssen fest bleiben, egal was kommt.

Petrus, Johannes und viele andere, die in der Bibel als Beispiele für Glauben beschrieben werden, waren keine Helden aus eigener Kraft. Sie haben sich Gott völlig hingegeben und wurden erfüllt vom Heiligen Geist, der ihnen den Mut gab, für die Wahrheit einzustehen. Wer Gott mehr gehorchen will als den Menschen, braucht diese Kraftquelle. Regelmäßiges Gebet, Bibellesen und Gemeinschaft mit anderen Christen stärken uns in Zeiten der Herausforderung.

Gott mehr zu gehorchen als den Menschen bedeutet nicht, stur oder rebellisch zu sein, sondern dem zu folgen, was wirklich zählt. Es erfordert Mut, Konsequenz, Opferbereitschaft und Vertrauen. Vor allem sich selbst gegenüber, wenn für sich selbst ein Nachteil entsteht, weil der Gehorsam Gott gegenüber schwerer wiegt. Die Geschichte zeigt: Wer auf Gott setzt, geht nicht unter, sondern erlebt seine Führung und Treue.

Heute leben wir in einer Welt, die uns oft dazu drängt, unseren Glauben auf das Private zu beschränken, ihn weichzuspülen oder ihn dem Zeitgeist anzupassen. Aber genau hier noch einmal die Erinnerung: Wir können nicht schweigen über das, was wir mit Gott erlebt haben. Wir können nicht aufhören, von Jesus zu sprechen, nur weil es unbequem ist. Also stehen wir fest – nicht aus Trotz oder Dickköpfigkeit, sondern weil unser Glaube unser größter Schatz ist, den wir um keinen Preis hergeben.

In einer Zeit, in der christliche Werte oft als rückständig gelten, wagen wir es, zu unserem Glauben zu stehen?

Vielen Dank fürs Lesen!

Dein Peter


Richtet ihr selbst, ob es vor Gott recht sei, dass wir euch mehr gehorchen denn Gott. Wir können’s ja nicht lassen, dass wir nicht reden sollten, was wir gesehen und gehört haben.

Apostelgeschichte 4, 19-20