“Dies wird sein Name sein, daß man ihn nennen wird: Herr, der unsere Gerechtigkeit ist. ”
Jeremia 23, 6

Weil der Mensch von Natur in allen seinen Werken, womit er Gott gefallen will, ungewiß ist und im Zweifel steht, so kann er kein rechtes Herz zu Gott haben, sich zu ihm kehren und ihn anrufen, sondern ist schüchtern und flieht und muß zuletzt in Gotteshaß und Verzweiflung fallen. Denn wenn es zum rechten Kampf kommt, da er vor Gericht stehen soll, da fühlt und sieht er, daß er mit Leben und Werken vor Gottes Zorn nicht bestehen kann, sondern muß mit alledem in den Abgrund sinken. Sollen wir nun in solchen Nöten bestehen und überwinden, so müssen wir einen andern Grund haben als unsere oder des Gesetzes Gerechtigkeit, nämlich diese ewige Gerechtigkeit Christi, welche da steht an dem Orte zur Rechten des Vaters, da sie der Teufel nicht umstoßen und Gottes Gericht nichts dawider klagen kann. Mich kann der Teufel umstoßen, wenn er will, mit all meinem Leben und Werken, mit Vorhalten göttlichen Gerichts und Zorns, und das alles hinwegblasen wie der Wind eine Feder. Aber wenn ich ihn von mir und meinen Werken Weise zur rechten Hand des Vaters, da mein Herr Christus sitzt, der mir seine Gerechtigkeit schenkt, den wird er wohl unangefochten lassen müssen.