Lesedauer 2 Minuten

„Ich bin darum nicht von dir geflohen, mein Hirte, so habe ich Menschen-Tage nicht begehrt, das weißt du; was ich gepredigt habe, das ist recht vor dir. “
Jeremias 17. 16

Wer im Predigtamte ist, der gedenke daran; der Teufel und die Welt werdens nicht lassen, sie werden dich anfechten. Sagst du die Wahrheit, so will die Welt toll und töricht werden, fängt an, dich zu verfluchen, zu verdammen und zu verfolgen, da mußt du leiden Hohn und Spott. Kann die Welt das Schwert über dir zucken, so wird sie es auch nicht unterlassen, und der Teufel als Meister hilft dazu, treibt solche giftige feurige Pfeile ins Herz, daß es zerschmelzen möchte. Wenn du nun solche Anfechtung fühlst, die Welt verflucht und verfolgt dich, spottet und lacht dein noch dazu, und der Teufel plagt dich; was sollst du denn tun? Sollst du ungeduldig werden? Nein, sondern Geduld haben, auswarten, einen Mut fassen und sagen: Wohlan, mein Herr Christus hats zuvor gesagt, ihr werdet weinen und heulen, aber auch dazu gesetzt, über ein Kleines, so soll eure Traurigkeit in Freude verkehrt werden. Hat er mir nun nicht gelogen an dem Kleinen, so wird er mir auch nicht lügen an dem andern Kleinen, daß ich ihn wieder sehen und mein Herz sich freuen soll.