Ich erinnere mich an einen Besuch bei zwei Freundinnen. Wir waren nach einem Spaziergang gerade wieder in ihre Straße eingebogen, da wurde eine der beiden auf eine herumstehende Holzkonstruktion aufmerksam.
„Ich frage den Mann dort, ob wir das haben können. Das wäre perfekt, um einen Wohnzimmertisch daraus zu bauen“, sagte sie und wechselte die Straßenseite.
Wir blieben zu zweit zurück und gestanden uns, dass wir uns das nicht getraut hätten, einfach so direkt danach zu fragen. Was für uns so eine Hürde darstellte, war für sie eine Chance, beschenkt zu werden.
Wie viel leichter hätte ich es oft gehabt, wenn ich nur gefragt hätte, nach dem, was ich hätte gut gebrauchen können: eine helfende Hand, eine wiederholte Erklärung, einen Kollegen, der für mich einspringt.
Gott lädt uns ein, uns mit unseren Anliegen an ihn zu wenden und uns nicht zu scheuen, ihn ganz konkret zu bitten. In Jakobus 4, 2 lesen wir: „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“
Jakobus schreibt an Christen, die doch eigentlich wissen sollten, dass Gott gerne und großzügig gibt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Gott um viele Dinge bitten – um Alltägliches genauso wie um geistliche Dinge: Das rechte Wort zur rechten Zeit, Geduld, geistliches Wachstum, Mut und Fröhlichkeit beim Weitersagen des Evangeliums.
Jesus hat viel für das geistliche Wachstum seiner Jünger gebetet, weil er wusste, wie viele kostbare Schätze der Vater für sie bereithält.
Der Vers „Ihr habt nicht, weil ihr nicht bittet.“ darf uns neu dafür begeistern, fröhlich und zuversichtlich, ehrlich und entschlossen zu beten.
Ihre
Esther Stoll
für das Evangeliumsnetz e.V.